30 Juli 2011

Spaghetti al limone

Herrlich an einem warmen Sommerabend, wenn es fast zu warm ist, um lange in der Küche zu stehen.
Dauert nicht länger als die Pasta brauchen um al dente zu werden.
Oder auch gut an einem Tag wie heute, wo man wenigstens auf dem Teller etwas Sommer haben möchte.

Für 4 Personen

Spaghetti oder andere Pasta (selbstgemachte? Mmmh! Wenn meine Küche nur grösser wäre...)

100 g Butter, in kleine Stücke geschnitten (so wird sie schneller warm)
1 TL Zitronenschale, nur das Gelbe, fein gehackt
Peperoncino, klein gewürfelt
Basilikum und glatte Petersilie, fein gehackt
1/2 Knoblauch, fein gehackt
1/2 Zitrone, das Fruchtfleisch in kleine Würfel geschnitten
Salz, ev. Pfeffer

Parmesan oder Sbrinz, am Stück oder gerieben

Die Butter mit den Zitronenzesten und dem Peperoncino mit der Kelle schaumig rühren (mit der Küchenmaschine geht auch, gibt aber mehr abzuwaschen als eine Holzkelle mit Loch. 
Und der Trainings-Effekt geht flöten).
Restliche Zutaten untermischen und würzen.
Die Pasta in siedendem Wasser al dente kochen, abschütten und mit einem Teil der Zitronenbutter mischen. In tiefen Tellern oder Schüsseln anrichten und je einen Klacks Butter obendrauf. 
Und fürs Bild noch was hübsches.
Parmesan oder Sbrinz am Tisch darüber reiben (besser) oder aus dem Beutel drüberstreuen (weniger gut, aber geriebenen Sbrinz hat's bei mir immer im Tiefkühler. Man kann ihn direkt auf die heisse Pasta streuen und wieder ab in die Kälte.)
Geniessen und den Sommer herbeiwünschen.
Vielleicht klappt's.

Pfannenpommes

Klar habe ich manchmal Lust auf Bbommfrit, wie wir es sagen, oder Fritten, neudeutsch French Fries und Country Fries . 
Und sicher dann, wenn ich eigentlich keine Lust habe, aus dem Haus zu gehen.
Eine Friteuse gibt’s nicht in meinem Haushalt und den ganzen Ofen ausräumen (Stauraum gibt's auch nicht), um sie auf dem Blech zu machen?
Geht auch mit relativ wenig Öl und Geruchsbelästigung in der Pfanne.
Meine Variante ist eine Mischung aus "French" und "Country": in Stäbchen, aber ungeschält  und "spicy" gewürzt
Und wenn die Linsenburger(aus übriggebliebener Masse vorgeformt,einzeln tiefgekühlt, gefroren in die Pfanne gehauen und mit Öl zugedeckt langsam gebraten) etwas flacher wären, gingen sie als Schnitzel durch.
Ja, ich mag's gern mal ganz ordinär.
Und wenn ich in der Beiz mal Lust auf Fleisch habe, bestelle ich Schnipo.
Mit Ketchup.


Kartoffeln, je nach Hunger und beteiligten Personen, ungeschält in Stäbchen geschnitten
Öl

Gewürzmischung 
(für mehr als einmal! Für Versalzenes übernehme ich keine Verantwortung!)
1/2 Knoblauchzehe, in feine Scheibchen geschnitten
Rosmarin, frisch oder getrocknet
1 EL Salz
Cayennepfeffer
Paprika

Knoblauch und Rosmarin (oder sonstige Kräuter, wenn man Lust dazu hat) mit wenig Salz im Mörser zu einer Paste zerstossen, Salz und andere Gewürze beigeben und mischen.
Kartoffelstäbchen unter kaltem Wasser abspühlen und trockentupfen (so kleben sie beim Braten weniger aneinander). Öl in einer weiten Pfanne erhitzen (sollte den Boden bedecken), Kartoffeln hinein (Achtung: kann ganz schön spritzen, wenn die Kartoffeln zu nass sind) und bei mittlerer Hitze zugedeckt langsam braten. Immer wieder wenden. Wenn sie fast gar sind, Hitze erhöhen und unter ständigem Wenden braun braten.
Auf Küchenpapier abtropfen, würzen und servieren.
Mit Ketchup.
Mal ganz ordinär.

Übriggebliebene Gewürzmischung etwas trocknen lassen und in ein Glas abfüllen.
Peppt manches Essen auf.

29 Juli 2011

Falsche Cevapcici

Eigentlich hatte ich Vegi-Bouletten im Sinn und dann kam die Lust auf pikanteres.
Und so wurde aus der Prise Paprika um die Farbe etwas aufzuhübschen eine rechte Dosis und die Bouletten wurden zu Würstchen und schmeckten nach Balkan.
Das mit der Farbe aufhübschen mache ich übrigens oft.
Vegizeugs wirkt manchmal etwas blass und etwas Paprikapulver oder Tomatenpüree geben schnell eine appetitlichere Farbe. Haben aber auch Geschmack und der sollte schon passen.
Sonst lieber : Augen zu und durch...

Für etwa 20 Stück

50 g grobe Haferflocken
1 Zwiebel, gehackt
Knoblauch, gehackt
Öl
2 dl Bouillon
1 Würfel Hefe, zerbröselt
Majoran, Thymian, Salz, Pfeffer
100 g geräucherter Tofu , in kleine Stücke geschnitten
1 Salzgurke, klein geschnitten
4 eingelegte getrocknete Tomaten, fein geschnitten
glatte Petersilie, gehackt
1 TL Dijonsenf
Peperoncini , fein geschnitten
1-2 EL Paprikapulver
ca. 3 EL Paniermehl
Öl

Die Zwiebel und den Knoblauch in Öl anschwitzen, Haferflocken  beigeben und leicht braun rösten. Mit Bouillon ablöschen , Hefe und Gewürze beigeben und ca. 5 min einkochen lassen bis die Masse noch leicht feucht ist.
Tofu, Salzgurke, Tomaten, Peperoncino, Petersilie, Senf und Paprikapulver untermischen.
Und jetzt kommt der schöne Teil:
Mit blossen Händen durchkneten und dabei Paniermehl esslöffelweise dazugeben bis eine formbare Masse entsteht . Mit nassen Händen fingerdicke Würstchen formen und in heissem Öl ringsherum braun braten. Nicht zu früh wenden, sie zerfallen leicht wenn sich noch keine Kruste gebildet hat.

Ich habe sie mit Tomaten-Rahmsauce, gedämpften Bohnen und Blumenkohl serviert.

Tomaten-Rahmsauce

Die Tomaten bewahre ich nie im Kühlschrank auf.
Sie halten dann zwar nicht ganz so lange, aber dafür behalten sie den Geschmack. Auch wenn ich keine rohen Tomaten essen kann, den intensiveren und volleren Geruch beim Schneiden und Kochen kann ich sehr wohl wahrnehmen und das liegt nicht nur daran, dass kaltes Zeug weniger riecht und schmeckt.
Die Tomaten für diese Sauce schrien schon nach gebraucht werden.
Eigentlich überreif, aber genau das richtige hier.

2 Portionen oder so, je nach Grösse der Tomaten

1 kleine Zwiebel, feingehackt
Knoblauch, feingehackt
2 reife Tomaten, entkernt und fein gewürfelt
1/2 TL Zucker
2 EL Öl
1 dl Rahm
Salz, Pfeffer

Zwiebel im Öl glasig dünsten. Die Tomaten und den Knoblauch beigeben, zuckern, salzen und auf grosser Flamme unter Rühren weiterbraten bis die Tomaten zerfallen. Rahm zugiessen und etwas einkochen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

28 Juli 2011

Überbackene Vogelnester

  Keine Angst, wegen dem Essen wird kein Piepmatz obdachlos.
Wobei Vogelnester sind eine asiatische Spezialität und sind Nester einer Schwalbenart. 
Getrocknete Vogelspucke. 
Da bin ich mir nicht sicher, ob ich das auch wirklich essen möchte...
Meine heutigen Vogelnester sind eine Variante eines "Rezepts", dass ich in den 80ern oft gekocht habe.
Ich fand rote Krautstiele oder roten Mangold , wie man das leckere Gewächs im grossen Kanton nennt. Eine alte Sorte wieder kultiviert.
"pro spezie rare" sei Dank.
Ich war gespannt, wie das unglaubliche Rot nach dem Kochen aussehen würde und siehe da: etwas blasser, also nicht zu viel Wasser beim Blanchieren verwenden, weil sie ausbluten und etwas Farbe verlieren.
Und der Geschmack?
Kräftiger als bei der weissen weniger raren Art.
Lecker!

Könnte für etwa 4 Portionen reichen
(je nach Hunger und vorher und nachher)

500 g Kartoffeln, in der Schale gekocht, in Scheiben
4 Eier, gekocht (so hart wie gewünscht), geschält
500 g Krautstiel (Mangold), in Stifte geschnitten und in Salzwasser blanchiert. Blätter ganz gelassen, auch blanchiert.

Käsesauce (Sauce Mornay)
2 Schalotten, fein gehackt
Knoblauch, feingehackt
ca. 40 g Butter
1 gehäufter EL Mehl
2 dl Milch
1 Lorbeerblatt
1 Zweig Rosmarin, oder gerebelten
50 g Sbrinz, gerieben
Salz
Pfeffer
Muskat, frisch gerieben

Schalotten und Knoblauch in der Butter andünsten und mit dem Mehl bestäuben. Mehl gut in der Butter andämpfen ohne Farbe annehmen zu lassen. Milch unter Rühren dazu giessen, Lorbeer und Rosmarin dazu, aufkochen und ca. 10 min leise kochen lassen. Immer wieder rühren, setzt gerne an! Lorbeer und Rosmarin herausfischen (wenn frischer gebraucht wird, man könnte auch den gerebelten heraus fischen, aber irgendwann möchte man ja essen) .
In die noch heisse Sauce den Käse einrühren und schmelzen lassen, mit Salz  Pfeffer und Muskat (vergiss das braune Pulver und kauf dir eine Reibe) abschmecken.
Eine Gratinform erst mit Kartoffeln auslegen, Mangoldstifte darauf verteilen, mit den Blättern Nester formen und die Eier hineinlegen. Mit der Sauce  überziehen und im Ofen bei 180° überbacken.

Kartoffelgnocchi mit Peperonata

Wenig Arbeit, viel Genuss, eine gute Ausrede: Was will Mann mehr nach einem anstrengenden, langen Arbeitstag ?
Die paar Sachen für die Peperonata sind schnell geschnippelt und wer in dieser Jahreszeit Gnocchi selber macht….
Neue Kartoffeln - und nur die gibt’s noch zu kaufen - sind zwar lecker, aber völlig ungeeignet für Kartoffelstock oder Gnocchi, ausser  man will tapezieren oder Fenster abdichten: frische Kartoffeln geben Kleister und Kitt (das klebrige weisse Zeug, mit dem man früher Glasscheiben an Holzrahmen befestigte um Fenster zu machen) .
 


Für 1 Person

1 Zwiebel, in Streifen geschnitten
1 Peperoni oder 2 halbe unterschiedlicher Farbe wie bei mir, in Streifen
1 Tomate, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
1 Knoblauch, in Scheiben
Peperoncino
3 EL Olivenöl
glatte Petersilie, Stängel fein, Blätter grob gehackt
Zucker
Salz
Frische Kartoffelgnocchi, mit der Schere vom Plastik befreit
Parmesan

Die Zwiebeln und die Peperoni im Öl dämpfen, Tomaten, Peperoncino, Petersilienstengel und Knoblauch zugeben, salzen, zuckern (Tomaten mögen Zucker) und zugedeckt weiter kochen, bis die Peperoni weich sind (kann je nach Säure der Tomaten variieren, ca. 15 min). Immer mal wieder schauen, dass genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Ev. Wasser nachgiessen. Petersilie erst gegen Schluss untermischen.

Gnocchi nach Packungsbeilage zubereiten (ins kochende Salzwasser schmeissen, warten, abschütten) und unter die Peperonata mischen. Parmesan darüber hobeln (mit dem Sparschäler) oder streuen (wenn schon pulverisierter Käse vorhanden ist).