19 Januar 2012

Wintergemüse-Hörndli-Auflauf

Wie nennt man etwas, das dadurch entsteht, dass ich meine Vorräte durchforste und einfach mal herausnehme worauf ich Lust habe? Und meinem Mann auch schmecken könnte?
Das gibt dann halt die Bandwürmer von Namen.
Weil mein Kühlschrank im Winter die Funktion des nicht vorhandenen dunklen kühlen Kellers übernimmt, kommt halt so was heraus.
Winter ist bei mir die Zeit der Lagergemüse: Rüebli, Sellerie, Kohl  und was sonst noch den längeren Aufenthalt ausserhalb des angestammten Milieus überlebt.
Und da gäbe es ja eigentlich genug davon.
Auf Gurken und ähnliches  verzichte ich bei den Temperaturen sowieso liebend gerne: schon der blosse Gedanke an kalten Gurkensalat verursacht mir im Winter akuten Harndrang.
Ich habe mich über die Jahre wirklich auf saisongerechtes Essen konditioniert.

 

2 Personen

2 Rüebli
1 Pfälzerrüebli
1 Stück Sellerie
1 Zwiebel
Etwas Wirz
1/2 Stange Lauch, alles geputzt, gerüstet und geschnitten
100 - 150 g Hörndli oder andere Teigwaren
2 Eier
2 dl Milch
50 g Greyerzer (bei mir immer die rezente Ausgabe), gerieben
Salz, Pfeffer, wenig frisch geriebener Muskat

Die Gemüse in wenig Salzwasser kochen, Sellerie, Rüebli, Zwiebel zuerst, Wirz und Lauch erst später dazu geben, alles sollte noch etwas sehr knackig sein.
Die Teigwaren auch sehr al dente kochen und abschütten.
Milch und Eier zusammen verquirlen und den Käse zum Guss geben. Würzen.
Hörndli und Gemüse in einer feuerfesten Form mischen, Guss darüber und bei 180° ca. 20 Minuten überbacken.
Bei mir geht das meist anders, weil das Essen auf meinen Mitesser warten muss:
Wenn der Guss gestockt ist, Backofen ausschalten und dann, wenn mein Mann sich gemeldet hat  bei 200° bräunen.
Der Salat dazu war auch aus dem Keller: 
Randen und Brüsseler.

Kürbisgnocchi

Halloween ist lange vorbei.
Aber Kürbis kann gelagert werden. Aber nicht ewig.
Und so ist jetzt wohl bald mal Schluss damit.
Also zuschlagen.
Natürlich nicht wörtlich gemeint. Wäre ja auch schade um die schönen runden Dinger.
Ich habe sie zu einem meiner All-time-favorites verarbeitet. Keine Ahnung wie viele Tonnen ich davon in der "alten Post" produziert habe.
Wenn Kürbisgnocchi auf der Karte standen, waren sie bald schon ausverkauft, egal wie viel Mise-en-place ich gemacht hatte.
So kam es mir auf jeden Fall vor.
Diesmal waren es "nur" zwei Portionen.
Wobei, nach andern Quellen sollte diese Menge für vier reichen.
Aber die sind wohl auf Diät.


2 Portionen

500 g Kürbis, geschält, Kerne und faserige Teile herausgeschabt und in Stücke geschnitten
1 Ei
150 g Mehl
50 g Sbrinz, gerieben
Salz, Pfeffer
Sbrinz
Butter, flüssig bis leicht gebräunt


Den Kürbis ohne Salz im Dampf sehr weichkochen (im Dampfkochtopf mit Dämpfeinsatz in 5 Minuten geschehen. Nicht vergessen den Boden mit Wasser zu bedecken, sonst wird der Kürbis geräuchert statt gedämpft. Könnte man vielleicht auch mal...), in eine Schüssel geben und auskühlen lassen.
Der Kürbis wird wohl noch etwas Wasser ziehen, das wird möglichst alles weggeschüttet. Er sollte so trocken wie möglich sein.
Ei, Sbrinz, Salz, Pfeffer und erst mal einen Teil des Mehls beifügen und verrühren. Wenn der Kürbis jetzt nicht zerfällt, hast du ihn zu wenig gekocht.
Nach und nach Mehl zufügen, bis sich die Masse mit zwei Löffeln zu Klössen formen lässt. Eigentlich nennt man sie so "Malfatti", echte Gnocchi werden zu Rollen geformt und geschnitten, aber das braucht viel mehr Mehl und ich will ja Kürbis- und nicht Mehlgeschmack.
Im leicht siedenden Wasser die Gnocchi ziehen lassen bis sie an die Oberfläche steigen. Mit der Schaumkelle herausheben, mit Käse bestreuen und der Butter abschmelzen.
Die zweite Portion habe ich übrigens eingefroren (abgetropfte Gnocchi flach in einem Beutel einfrieren und direkt aus der Kälte wieder ins kochende Wasser geben, weiter s.o.)
Mein Mann hat nicht mitgegessen.
Aber er ist nicht auf Diät.
Er mag Gnocchi nicht so sehr.
Und hatte ein üppiges Mittagessen.