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06 Januar 2023

vegetarisches festtagsmenu

Ich weiss, ich spinne wohl etwas.

Aber Weihnachten heisst für mich mir schon Wochen im Voraus Gedanken zu machen, was ich meinem Mann und mir an Weihnachten Gutes kochen könnte. Festlich muss es sein und natürlich ohne tote Tiere. Von denen gibt es an Weihnachten schon genug auf den Tischen.

Und Weihnachten heisst deshalb für mich ziemlich lange in der Küche stehen.

Aber mit viel Freude, vor allem wenn es meinem Mann so schmeckt wie dieses Jahr! Was ich beim Zubereiten natürlich noch nicht wusste. Aber Kochen macht so oder so immer Spass.


sellerieterrine

walnussvinaigrette

randen-apfeltatar

selleriechips


***

morchelravioli

safransauce

wirz


***

bûche de noël mit sauerkirschen

rahm


Das ganze Menu lässt sich wunderbar vorbereiten. Die Ravioli entstanden schon ein paar Tage im Voraus und warteten im Tiefkühlfach auf ein Bad im kochenden Wasser, die Sauce kann man vorbereiten und kurz erwärmen, Wirz dito.

Und die kalten Sachen muss man nur früh genug aus dem Kühlschrank holen, dass sie nicht sooo kalt sind.

 

morchelravioli safransauce wirz


Das ist die Wintervariante meiner Ravioli mit frischen Morscheln. Frühlingszwiebeln und Bärlauch passen offiziell nicht in die Saison, aber bei den momentanen Temperaturen wäre es schon fast wieder passend. Aber ich blieb bei der Wintervariante.







2 Personen

2 Eier

200 g Weizendunst oder -mehl
Salz

25 g getrocknete Morcheln, eingeweicht

1 kleine Zwiebel, feingehackt
1 EL Bratbutter
1 Schuss Weisswein
Einweichwasser der Pilze
Paniermehl

Aus den Eiern, dem Dunst (das ist eine Mahlstufe zwischen Mehl und Griess und wird oft als Knöpflimehl verkauft) und Salz einen festen Pastateig kneten, in Folie wickeln und mindestens eine 1/2 Stunde kühlstellen.

Die Morcheln ausdrücken und klein hacken, Einweichwasser zur Seite stellen.
Für die Füllung die Butter erhitzen und die geschnittenen Morcheln darin anbraten. Die gehackte Zwiebel kurz mitdämpfen, mit einem Schuss Weisswein ablöschen. Wein einkochen, mit dem Einweichwasser ablöschen, weiterdämpfen bis die ganze Flüssigkeit eingekocht ist. Salzen, pfeffern und so viel Paniermehl unterrühren bis es eine formbare, feuchte Masse ist.

Den Teig portionsweise durch die Pastamaschine drehen oder auswallen. Die Hälfte des Pasta-Teigs mit Wasser bestreichen, mit dem Tee (!)-Löffel kleine Häufchen regelmässig auf den befeuchteten Teil geben, den andern Teil des Teigs darüber klappen und möglichst schon beim Herunterklappen etwas andrücken. Teig rings um die Häufchen fest andrücken und dabei möglichst wenig Luft einschliessen, sonst platzen sie gerne beim kochen.

Die einzelnen Ravioli ausstechen oder mit dem Teigrad ausschneiden.

Auf mit Dunst bestreutem Backpapier zur Seite stellen oder einfrieren, je nach dem wann du sie brauchst.

Die Ravioli in genügend Salzwasser 3- 4 Minuten leise köcheln lassen, mit der Schaumkelle herausheben und abtropfen lassen. In die Sauce geben und zusammen nochmals kurz erhitzen.

 

safransauce

Da wird es mit den Mengen schwierig, solche Saucen gehen bei mir einfach so aus dem Handgelenk. Also bitte nicht mich behaften, falls es nicht ganz so gelingt. Aber eigentlich ist es nicht wirklich schwierig.

Ein gutes Stück Butter

1 kleine Zwiebel
ca. 1/2 dl Weisswein
1 EL Mehl
Wasser
einige Fäden Safran
Salz, Pfeffer
Rahm

Die Zwiebel in der zerlassenen Butter anschwitzen, mit Weisswein ablöschen, einkochen.

Mit dem Mehl bestäuben und unterrühren, mit Wasser ablöschen, den Safran einrühren, aufkochen und für einige Minuten leise köcheln lassen. Etwas Rahm einrühren und die Konsistenz ev. mit mehr Wasser (oder Rahm für Nichtkalorienzähler:innen) korrigieren oder noch stärker einkochen. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.

 

wirz

Der ist sehr basic, wie es neudeutsch heisst. Also auch wieder keine Hexerei.

Das einzig aussergewöhnliche ist dabei wohl, dass ich nicht wie sonst bei mir üblich weissen statt schwarzen Pfeffer benütze. Der passt für mich blendend zu Kohlgemüsen und Wirz ist ja so eines.


1/2 kleiner Wirz, in feine Streifen geschnitten
1 kleine Zwiebel, in feine Streifen geschnitten
1 Stück Bratbutter
Salz, weisser Pfeffer

Zwiebel in der zerlassenen Butter andämpfen, Wirz beifügen und mit dämpfen. Salzen und pfeffern und zugedeckt weich dämpfen. Bei Bedarf etwas Wasser angiessen.


 

11 März 2022

ravioli alla siziliana oder so

Eines war klar: heute habe ich Zeit und Lust wieder mal Ravioli zu basteln. Und irgendwie keine Lust einkaufen zu gehen.

Mehl, Griess und Eier waren vorhanden. Der Teig war schon mal gebongt. Nur, was packe ich zwischen den Teig? Vorräte durchforstet und fündig geworden. Getrocknete Tomaten, Oliven und Kapern tönen nach Süden und für mich genauer nach Sizilien. Im Kühlschrank war noch Quark, den könnte mann ja als Ricottaersatz .... dafür würde ich die Zitrone - auch klassisch sizilianisch - weglassen. Und auf zum fröhlichen Ausprobieren.

Das Ergebnis war ungewohnt und lecker.


4 Portionen

2 Eier

100 g Mehl
100 g Griess
Salz

ca. 4 EL Quark

5 getrocknete Tomaten aus dem Öl, fein gehackt
10 schwarze Oliven, entsteint und fein gehackt
1 EL Kapern, fein gehackt
2 EL Parmesan, gerieben
Salz, Pfeffer
ev. Paniermehl

viel Butter

1 Zehe Knoblauch, in Scheibchen
Panko oder Paniermehl
Petersilie, gehackt
ein Schluck gutes Olivenöl

Aus den Eiern, Mehl, Griess und Salz einen festen Teig kneten und in Folie gewickelt erst mal im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Quark mit den anderen Zutaten vermischen und abschmecken. Je nach Konsistenz des Quarks die Masse mit Paniermehl etwas „trocknen“. Meiner war ziemlich feucht.

Jetzt hast du Zeit für einen Kaffee bis der Teig seine Stunde geruht hat und die Füllung kann auch durchziehen.

Nach der Pause kannst du die Ravioli basteln.

Den Teig mit der Pastamaschine oder dem Wallholz sehr dünn auswallen.

Ich habe eine Ravioliform und mache meine Ravioli so: eine Platte auflegen, je ein Teelöffel Füllung in die Vertiefung geben, den Teig zwischen der Füllung leicht befeuchten, zweite Platte drauf und mit dem Wallholz zusammenpressen und aus der Form lösen.

Ohne Form geht 's ähnlich: Platte auf den Tisch, Häufchen drauf, dazwischen befeuchten, zweite Platte drauf und andrücken. Mit dem Teigrädchen oder dem Messer die einzelnen Ravioli trennen.

Jetzt braucht 's etwas Multitasking:

In einer weiten Pfanne die Butter schmelzen, den Knoblauch darin leicht rösten, die Panko-Brösel oder das Paniermehl beigeben und knusprig werden lassen. zum Schluss noch die Petersilie untermischen.
Die Ravioli im Salzwasser 3-5 Minuten kochen, aus dem Wasser heben und in der Knoblauchbutter schwenken oder direkt auf den Teller und mit der Butter übergiessen.





31 Oktober 2021

die itaujänische spaghetti

Es ist eine meiner ältesten kulinarischen Erinnerungen.

Frühe 60er Jahre, ich war noch nicht im Kindergarten, denn wir lebten noch in der Abwartswohnung der Fabrik in der mein Vater arbeitete. An dem Abend sollte etwas Besonderes passieren. Familie Crivellaro war eingeladen. Herr Crivellaro war ein Arbeitskollege meines Vaters und - wie der Name vermuten lässt – Italiener. Wir sollten Besuch einer ganzen italienischen Familie bekommen und noch exotischer: Frau Crivellaro würde mit meiner Mutter zusammen kochen. Echt italienisch.

Ich habe das Bild vor mir, wie die zwei Frauen am Herd standen und herumwerkelten. Und ich meine mich zu erinnern, dass das Rezept dazu auf italienisch aus dem Radio plärrte. An den Verlauf der Abends kann ich mich nicht erinnern, aber an den Geschmack der itaujänischen Spaghetti schon. Die kochte meine Mutter nämlich immer wieder. Und wie so üblich, wurde das Rezept nie aufgeschrieben.

Meine Variante kommt meiner Erinnerung sehr nah.


4 Personen


5 EL Öl, (du kannst gerne Olivenöl nehmen, aber dann würde es meine Mutter nie essen)

1 Zwiebel, feingehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Rüebli, 1 Stück Sellerie, in kleine Würfel geschnitten (meine Zugabe)
1 Dose Corned Beef 340g, (ja genau, das gekochte Zeug aus der Büchse)
1 Dose Pelati 300g, sehr klein geschnitten oder
1 kleine Dose Tomatenpüree (das wird es wohl damals gewesen sein, Pelati waren noch nicht verbreitet)
1 Schuss Rotwein
1 Bund Petersilie, mit den Stängeln gehackt
Salz, Pfeffer


Die gehackte Zwiebel im Öl andämpfen ohne das sie Farbe annimmt, Knoblauch, Rüebli und Sellerie dazugeben, kurz mitdämpfen. Das Corned Beef dazugeben und zerpflücken. Tomaten und zwei Drittel der Petersilie unterrühren, mit Rotwein ablöschen. Wer Tomatenpüree verwendet muss jetzt noch etwas Wasser angiessen, dann das Ganze salzen und pfeffern und köcheln lassen.

Je länger je besser, aber eine halbe Stunde sollte es schon sein.

Bei Bedarf noch etwas Wasser nachgiessen, zum Schluss noch den Rest der Petersilie unterrühren.

Da bleibt genug Zeit um die Spaghetti zu kochen (damals noch mit dem obligaten Gutsch Öl im Kochwasser), abzuschütten und in Butter zu schwenken.

Spaghetti wurden immer in Butter geschwenkt.



07 Oktober 2021

huschhusch-penne, variante 218

Mein Mann ist fort und ich brauche Nahrung. Seit ich mit ihm zusammen wohne, macht für mich alleine kochen weniger Spass. Dann darf es gerne schnell gehen. Schmecken muss es aber trotzdem und hübsch aussehen darf es auch. Das trifft bei der heutigen Variante meiner Huschhusch-Penne alles zu.

 

Es dauert nicht länger als die Penne brauchen um al dente zu werden, geschmeckt hat es auch und Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


1 Person 

 

Penne

1/2 Peperoni, in kleine Würfel geschnitten  

1 Handvoll Oliven, entsteint 

2 getrocknete Tomaten aus dem Öl 

1/2 Knoblauchzehe, fein gehackt

etwas glatte Petersilie 

Öl von den Tomaten

Salz, Pfeffer 


Wasser für die Penne aufsetzen.

Peperoni in kleine Würfel schneiden und im Öl dämpfen.

Das Wasser sollte jetzt kochen und da wandern Salz und Penne rein. 

Oliven, Tomaten, Koblauch klein schneiden und zu den Peperoni geben. 

Petersilie mit dem Stängel hacken und auch  dazugeben. 

Die Penne sollten jetzt auch bald mal al dente sein und werden abgeschüttet (wer nicht so schnell im Schneiden ist wie ich, sollte irgendwann die Penne probieren), in die Pfanne zu den Peperoni gegeben, gemischt und abgeschmeckt. 

Das war 's schon.

 

Man kann das Rezept natürlich auch für mehrere Personen kochen.

19 September 2021

eierschwammravioli, thymianbutter, brösmeli

 Ich bin ein kleiner Verpackungsfetischist. Ich liebe eingepackte Lebensmittel. Und ich mag die Überraschung. Der Duft, der dir in die Nase steigt, wenn du ein Raviolo öffnest. Oder wenn du dir ein ganzes in den Mund steckst, wie lange die Füllung heiss bleiben kann.


3-4 Personen

 

200 g Mehl
2 Eier
Salz


1 EL Bratbutter
150 g Eierschwämme, sehr fein gehackt
1 Zwiebel, fein gehackt
Salz
Pfeffer
100 g Ricotta
1/2 Bund Schnittlauch, in feine Röllchen geschnitten


50 g Butter
2 EL Paniermehl oder Panko (hätte ich genommen, wenn ich noch vorrätig gehabt hätte. Wird noch knuspriger)
Thymian, frisch oder getrocknet
Rahm

Mehl mit den Eiern zu einem sehr festen Teig kneten, in Folie wickeln oder ökologisch: auf einen Teller geben und mit einem Schüsselchen abdecken. Hauptsache er trocknet aussen nicht an und kann für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen.

Die Bratbutter erhitzen und die Pilze anbraten. Wenn sie anfangen zu duften, die Zwiebel dazugeben und mitbraten. Jetzt erst salzen und pfeffern sonst ziehen die Pilze Wasser. Auskühlen lassen und die Ricotta und den Schnittlauch einrühren.

Den Teig mit der Pastamaschine oder dem Wallholz sehr dünn auswallen.

Ich habe eine Ravioliform und mache meine Ravioli so: eine Platte auflegen, je ein Teelöffel Füllung in die Vertiefung geben, den Teig zwischen der Füllung leicht befeuchten, zweite Platte drauf und mit dem Wallholz zusammenpressen und aus der Form lösen.

Ohne Form geht 's ähnlich: Platte auf den Tisch, Häufchen drauf, dazwischen befeuchten, zweite Platte drauf und andrücken. Mit dem Teigrädchen oder dem Messer die einzelnen Ravioli trennen.

Im Salzwasser 3-5 Minuten kochen, aus dem Wasser heben und auf die Teller verteilen.


Butter zerlassen und das Paniermehl darin rösten. Den Thymian kurz mitbraten und über die Ravioli verteilen. Noch etwas Rahm darüber träufeln und geniessen.

05 September 2021

tagliatelle, baumnusspesto

Ich habe es getan.

Ich habe mir endlich eine Pastamaschine gekauft.

Bis jetzt habe ich für frische Pasta immer fertigen Teig gekauft. Frischen Teig mit dem Nudelholz auswallen, schön gleichmässig dünn, habe ich mir nicht zugemutet. Den nötigen Platz dazu hatte ich auch nicht.

Jetzt ist sie da, meine Pastamaschine.

Völlig logisch, was ich mir heute Abend machte: Pasta. 

 

Wieder mal die Kurbel drehen. Zum Glück nur für mich und nicht für 20 oder so Portionen wie in der „Alten Post“ bei den sardischen Wochen. Massimo hatte Culurgiones auf der Karte, sardische Ravioli. Leider lecker.

Es traf nämlich immer mich das Mise en place aufzustocken. Ich drehte mir fast einen Tennisarm.

Heute ging 's schneller für nur eine Portion.

Weil ich natürlich den Schneideaufsatz auch testen musste, wurden die ersten Pasta mit meiner neuen Pastamaschine Tagliatelle. Mit einem Baumnusspesto.


tagliatelle

1 Portion - wie gesagt


100 g Mehl
1 Ei

Salz

Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben, eine Mulde hinein machen, mit Salz bestreuen und das Ei in die Mulde schlagen. Nach und nach zu einem sehr festen Teig verarbeiten und den richtig gut kneten. In Folie gewickelt im Kühlschrank mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.

Durch die neue Pastamaschine drehen und mit dem Aufsatz der neuen Pastamaschine Nudeln schneiden. Mit etwas Mehl bestäubt und aufgelockert warten sie darauf, im Salzwasser für 3-5 min zu kochen.


baumnusspesto

2 Handvoll Baumnüsse
1/2 Bund Basilikum, grob gehackt
1 Zehe Knoblauch, grob gehackt
Rapsöl, kaltgepresst
Salz
Pfeffer

Sbrinz, frisch gerieben

 
Die Nüsse in einer Pfanne ohne Öl rösten bis sie etwas dunkler sind und duften.

Das Basilikum und Knoblauch mit Öl im Mixer fein pürieren. Die ausgekühlten Nüsse dazugeben und zu einer feinen Paste pürieren. Ev. noch etwas Öl nachgiessen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Pesto auf die abgetropften Pasta klecksen und mit dem geriebenen Sbrinz bestreuen.

28 August 2021

hörndlipfanne

Eigentlich..

Eigentlich wollten wir an dem schönen Sommerabend irgendwo am See essen. Aber das wollten alle anderen wohl auch und die waren schneller mit reservieren. Jedenfalls wurde aus dem auswärts essen nichts und einkaufen gehen hatten wir keine Lust mehr.

Also Kühlschrank auf und sehen was noch da ist und gebraucht werden möchte.

Das Ergebnis konnte sich sehen und – vor allem - schmecken lassen.

So eine Hörndlipfanne eignet sich bestens um diverse Gemüseresten zu einem Znacht oder Zmittag zu verarbeiten. Einfach die Phantasie spielen lassen ...

 

2 Personen

100 g Hörndli (oder andere kleine Teigwaren)
1 EL Öl
1 Stück Lyoner (oder Cervelat oder geräucherter Tofu), in Würfel geschnitten
1 Stück Stangensellerie, in Würfel geschnitten
1 rote Zwiebel, in grosse Stücke geschnitten
Peperoni, rot und gelb, in Würfel geschnitten

1 Zehe Knoblauch, geschnitten

1 Stück Peperoncino, je nach gewünschter Schärfe

Salz

Pfeffer


Wie so oft bei einfachen Rezepten hängt das Resultat gar nicht so sehr von genauen Mengen ab, es viel mehr das Kochen als Prozess, der für das Gelingen entscheidend ist.

Und den Prozess hier habe ich bei den Chinesen abgeschaut: unter Rühren Braten. So ist das Gemüse in kürzester Zeit gar, hat leichte Röstaromen und das Ganze dauert genau so lange wie die Teigwaren brauchen um al dente zu werden.

Also los geht 's:

Das Wasser aufsetzen.

Nun heisst es schnippeln: Wurst zuerst, dann Gemüse, am Schluss den Knoblauch. Irgendwann kocht das Wasser, wird gesalzen und die Hörndli gehen baden.

In einer Bratpfanne mit hohem Rand (oder dem Wok) Öl erhitzen und die Wurstwürfel braten bis sie Farbe haben. Zwiebel, Peperoni und Sellerie dazu und brav weiterrühren. Ab und an auch die Hörndli. Die sind faul und setzten sich immer auf den Boden.

Erst nach einiger Zeit den Knoblauch und die Peperoncini dazugeben und das Gemüse salzen und pfeffern. Salz zieht Wasser und das Gemüse dünstet statt zu braten. Das hingegen hilft dem Knoblauch. Bei dem ist der Grat zwischen geröstet und verbrannt ist schmal, aber geröstet schmeckt lecker, verbrannt nicht, drum erst spät dazu.

Und immer schön rühren und ab und an ein Hörndli auf den richtigen Biss testen.

Wenn als gar empfunden: abschütten und zum Wurst-Gemüse geben. Ein letztes Mal rühren und servieren.

Auf dem Balkon geniessen.


Und das Ganze kostet weniger als die Vorspeise in einem der Restaurants die keinen Platz für uns hatten.

26 August 2021

penne mit peperoni

Heute gibt es einfach keine Qualität mehr!

Jetzt ist doch gestern das Scharnier an der Türe beim Ghüderchessu unger em Schüttschtei - dem Mülleimer unter der Spüle - , also das Scharnier ist nach noch nicht mal 50 Jahren gebrochen. Wegen der paar hunderttausend Mal auf und zu!

Neues Scharnier gekauft und jetzt kommt das grosse Problem: das alte! Das ist nämlich klugerweise von aussen an den Korpus geschraubt. Nur steht dort der nächste. Also müsste der raus oder die Schraube muss ausgebohrt werden. Was aber ohne den passenden Bohrer nicht geht. Also muss der noch besorgt werden und als das Scharnier endlich montiert ist, blieb keine Zeit mehr für üppiges Kochen.

Penne mit Peperoni ist so ein Husch-husch-Ding.

Es dauert nicht länger als die Teigwaren zum Kochen brauchen.


2 Personen


Penne

1 Zwiebel, in Streifen geschnitten

1 gelbe und rote Spitzpaprika, in Streifen geschnitten
1 Knoblauch, gehackt
Peperoncino (so viel wie du verträgst)
1/2 Bund glatte Petersilie, Stängel und Kraut getrennt gehackt
3 EL Ajvar
Salz, Pfeffer

wer mag

Parmesan, gerieben
 

Los geht 's!

Das Wasser für die Penne aufsetzen.

Zwiebel schneiden und in Olivenöl dünsten. Die Peperoni, Knoblauch und Peperoncino schneiden, zwischenzeitlich sollte die Zwiebel glasig sein und eventuell sogar schon leicht angebräunt sein: bestens! Dann kommen Peperoni, Knoblauch und Peperoncino dazu und auch die Stängel wandern jetzt in die Pfanne. Alles gut andünsten, Ajvar dazugeben, salzen und mit einem halben Glas Wasser ablöschen. Kochen lassen.

Die Penne.... genau! Das Wasser hat ja irgendwann zu kochen angefangen, dann landete Salz und die Penne darin und wurden immer wieder mal umgerührt. Und mittlerweile sind sie knapp al dente und werden abgeschüttet. Noch nass ins Gemüse geben und auf grosser Flamme (ja, ich habe einen Gasherd!) rühren, bis die Sauce schön eingedickt ist. Petersilienblätter untermischen und ab auf den Tisch. Dort steht noch ein Gurken- und ein Blattsalat, für die ist auch noch Zeit geblieben.

Wer mag, reibt noch etwas Parmesan darüber, aber dann ist es nur noch partiell vegan.


Hoffentlich halten die neuen Scharniere länger als die alten!

24 August 2021

vegetarisches menu 8.8.21

 


Bohnensalat an Ajvar-Dressing

Tapenade

Rosmarin-Crackers

***

Ricotta-Basilikum-Ravioli

Brösmeli

Rahm

***

Meertrübelichueche



Ein ganz gewöhnlicher Sonntag, verregnet, kühl und wolkenverhangen wie so oft in diesem Jahr.
So sollte wenigstens auf dem Teller Sommer werden.
Oder Süden wenigstens. Denn auf das kühlende Sommerzeugs wie Melonen und rohe Tomaten hatte ich keine Lust. Nicht bei dem Wetter.

Die Vorspeise ist teilweise eine Ferienerinnerung, aber aus dem Norden. Genauer gesagt aus Dresden und der Planwirtschaft. Dort heisst eine Genossenschaftsbeiz so. Die hatten den Salat mit einem Letscho-Dressing angemacht. Weil Letscho hier nicht erhältlich ist, ersetze ich es durch Ajvar. Rezeptmässig ähnlich. Letscho hiess es in der DDR und kam ursprünglich aus Ungarn. Ajvar heisst es im Balkan und ist ein Paprika-Tomaten-Gericht. Das es als Konserve hier zu kaufen gibt. Und auch als Brotaufstrich wunderbar schmeckt. Zum Beispiel.


Die Ravioli sind eine Erinnerung an diesen Sommer. Also den einen Tag, an dem wir mit dem Motorrad eine grosse Tour fahren konnten und im Val Bedretto im All' Aqua Ravioli assen. Endlich wieder mal so ein Ich-rutsch-gleich-unter-den-Tisch-Moment. Und klar wird die Idee geklaut, also meine Idee von der Idee. Sicher nicht genau so wie im All' Aqua. Schon nur weil ich nicht Pilze in den Ravioli hatte, sondern Basilikum und Ricotta. Und der Teig von Frau Bossi stammte.

Aber es war auch wieder ein Ich-rutsch-gleich-unter-den-Tisch-Moment.

Meertrübeli sind eine meiner frühen Sommererinnerungen. Meine Grossmutter hatte mehrere Meertrübelischtuden im Garten und die waren immer in der Zeit reif, in der wir Ferien bei ihr machten. Und klar habe ich die direkt von der Schtude gschnouset.

Meertrübeli sind übrigens Johannisbeeren und schnouse ist naschen.

Basilikum-Ricotta-Ravioli

 4 Portionen

250 g Ricotta
1/2 Bund Basilikum, fein gehackt
1/2 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Eigelb
50 g Sbrinz, fein gerieben
Salz, Pfeffer

2 Rollen Pastateig

1 Eiweiss

30 g Butter

2-3 EL Paniermehl (Panko hatte ich leider keins mehr, das wäre noch knuspriger)

Vollrahm

Die Zutaten für die Füllung gut mischen, abschmecken.

Den Teig auswickeln, aber auf dem Papier lassen. Mit zwei Löffelchen Häufchen auf den Teig setzen, die Zwischenräume mit Eiweiss bepinseln und mit dem zweiten Teigblatt abdecken, von der Mitte aus die einzelnen Ravioli formen und dabei möglichst keine Luft einschliessen. Mit dem Teigrad trennen. Wem das jetzt zu kompliziert tönt: Youtube hat sicher ein Tutorial zum Ravioli machen.

Im kochenden Salzwasser sind sie in 3-5 Minuten fertig. Mit der Schaumkelle auf die Teller geben.

Die Brösel in der Butter bräunen und die Ravioli damit abschmelzen. Zum Schluss mit etwas Rahm nappieren.

Die Menge ist für 4 Personen gerechnet. Die Hälfte davon landete auf ihrem Papier im Tiefkühler. Gefroren ins kochende Salzwasser gekippt werde ich so in kürzester Zeit was Leckeres auf dem Tisch haben wenn ich mal keine Lust zum Kochen habe.

19 August 2021

fried noodles


 

Wir werweissten wieder mal.
Gehen wir essen oder koche ich noch nach der Arbeit und wenn ja was?
Am Schluss war es irgendwie so wohl als auch.
Statt im Ochsen Nasi Goreng gab 's zu Hause Fried Noodles oder ganz banal Nudeln mit Gemüse aus dem Kühlschrank und dem Tofu, den ich mal gekauft hatte, und das Ganze asiatisch dank Sojasauce und Mu Err – Wolken- oder Judasohren, Pilze haben schon schräge Namen - aus dem Vorrat.


2 Personen

1 Stück geräucherter Tofu, in kleine Würfel geschnitten

1 Stück Peperoncino
1 Zehe Knoblauch
Salz
Sojasauce
ca 200 g Chinesische Nudeln
je 1/2 rote und gelbe Peperoni, in Streifen geschnitten  
1 Stück Stangensellerie, in feine Scheibchen geschnitten
1 rote Zwiebel in Spalten
einige Mu Err, eingeweicht und in Streifen geschnitten
1 Zehe Knoblauch, grob gehackt
1 Stück Peperoncino, gehackt
Sojasauce, Salz


Normalerweise läuft bei mir in der Küche alles parallel: Rüsten und Schneiden während dieses kocht und das schon brät.

Beim chinesischen funktioniert das nicht ganz so. Die eigentliche Zubereitungszeit ist so kurz, dass man nicht noch schnell etwas rüsten und hacken kann. Also heisst es: Mis en place machen.




Zuerst – möglichst lange im Voraus – den Tofu marinieren. Knoblauch und Peperoncino mit Salz zu einer Paste mörsern, mit Sojasauce verrühren und den Tofu damit übergiessen. Der wartet mittlerweile in einer Vorratsdose mit Deckel, weil man ihn darin wunderbar in der Marinade herum schütteln kann.

Wasser aufsetzen, salzen und die Nudeln bissfest kochen, abschütten und kalt abspülen. Mit einem Schuss Öl mischen, damit sie nicht kleben.

Nun geht es eigentlich los: in einer Bratpfanne mit hohem Rand oder einem Wok Öl erhitzen, den Tofu aus der Marinade fischen und ringsherum schön braun braten, herausfischen.

Im restlichen Öl erst die Mu Err braten (Achtung: die wehren sich gerne und spritzen). Peperoni und Sellerie dazugeben und unter Rühren weiter braten. Zwiebel, Knoblauch und Peperoncino dazu, braten. Mit einem Schuss Sojasauce ablöschen und einkochen lassen. Tofu, Nudeln und restliche Marinade dazu und alles gut erwärmen.

01 Mai 2013

Ricotta-Bärlauch-Ravioli mit Nuss-Pesto


Wenn der Frühling so schnell weitermacht wie im Moment, dann sollte ich das Rezept noch schnell posten, bevor der Bärlauch zu Blühen anfängt, sonst müsstet ihr bis zum nächsten Frühling warten.
Klar, man kann Bärlauch auch einfrieren oder in Öl einlegen, aber irgendwie geht da der Reiz verloren. 
Der Reiz, dass etwas nur zu einer beschränkten Zeit erhältlich ist und so wird aus einem einfachen Kraut etwas Besonderes.
Und besonders sind meine Bärlauch-Ravioli auch: die cremig-würzige Füllung umhüllt von samtigen Teig, das Nusspesto, das noch vom letzten Herbst erzählt.
Ich werde noch poetisch :-)


1 Portion als Hauptspeise, 2 als Vorspeise

Ravioli
125 g Ricotta
50 g Sbrinz, am besten frisch gerieben
Bärlauch in feinen Streifen (ca. 20 g)
Salz, Pfeffer
1 Blatt fertiger Pastateig (125 g)

Nusspesto
1 Handvoll Baumnüsse, grob gehackt
einige Stängel glattblätterige Petersilie, grob gehackt
Rapsöl, kaltgepresst
Salz, Pfeffer


Ricotta, Sprinz und Bärlauch mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Hälfte des Pasta-Teigs mit Wasser bestreichen, mit dem Tee (!)-Löffel kleine Häufchen regelmässig auf den befeuchteten Teil geben, den andern Teil des Teigs darüber klappen und möglichst schon beim Herunterklappen etwas andrücken. Teig rings um die Häufchen fest andrücken und dabei möglichst wenig Luft einschliessen, sonst platzen sie gerne beim kochen.
Mit dem Teigrad oder Messer trennen und voneinander lösen.

Für den Pesto Nüsse und Petersilie in ein hohes Gefäss geben, so viel Öl dazu giessen, dass alles knapp bedeckt ist und mit dem Mixer pürieren.
Oder Nüsse und Petersilie im Mörser stampfen und dann das Ölangiessen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ravioli im Salzwasser al dente kochen (3-4 Minuten), mit der Schaumkelle herausheben, auf Teller arrangieren und mit dem Pesto nappieren.
Geniessen.

Ich scheine heute meine poetische Viertelstunde zu haben.