19 September 2011

Kürbissuppe mit Kardamom

Jetzt ist sie wieder da, die unsägliche Zeit der unsäglichen Kürbissuppe.
Es gibt kaum ein Ding, das so zu Tode verwürzt wird wie Kürbissuppe. Da werden Zwiebeln, Knoblauch, Bouillon, Curry (Wer hat's erfunden? Nicht die Schweizer und auch nicht die Inder, sondern die Engländer, die indische Küche nachbasteln wollten) und sonst alle möglichen und unmöglichen Sachen untergemischt.
Vom Kürbis ist am Ende meist nur noch die Farbe vorhanden. Wenn überhaupt.
Die schlimmste Variante hat wohl mein ehemaliger Wohngenosse verbrochen.
Seine Küchentaktik war folgende:
Wasser aufsetzen und dann Gemüse rüsten und kleinschneiden und rein in die Pfanne.
Reihenfolge: was zuvorderst im Kühlschrank gefunden wurde zuerst. Wenn das letzte gar war folgte die Kür: würzen, was so viel hiess wie unzählige Male von den Gewürzen zum Herd hin und her rennen und jeweils eine Prise einrühren.
Je nach dem wie viel Wasser zuerst in der Pfanne war, nannte er es Suppe oder Eintopf.
Seine legendäre Kürbissuppe bestand aus fast verkochtem Kürbis und irgendwelchen weiteren Gemüsen. Dass es in unserer Küche auch einen Pürierstab gab, hatte er nie entdeckt. Zum krönenden Abschluss schlug er noch ein Ei in die Chose und rührte das auch unter.
Mit geschlossenen Augen war sie essbar, aber nicht erkennbar. Mit offenen Augen wurde man den Eindruck nicht los, sie schon einmal gegessen zu haben.
Aber er war der, der mich zum Zwangsvegetarier machte, weil er sich von einem Tag auf den andern zum Vegetarier erklärte und ich dann schon lieber selber an den Herd stand. Und so mein Vegi-Repertoire erheblich erweiterte.
Man kann an Allem eine gute Seite finden...

Meine Variante Kürbissuppe ist einfach, schlicht und elegant. 

2 Personen

ca. 400 g Kürbis, geschält, entkernt und in Stücke geschnitten
3 Kardamomkapseln, ganz
1 Schuss Rahm
Salz, Pfeffer
Croutons

Den Kürbis mit dem Kardamom in Salzwasser weichkochen, Kardamom entfernen und den Kürbis mit dem Mixer pürieren, ev. mit Wasser verdünnen, mit einem Schuss Rahm verfeinern und mit wenig (!) Pfeffer und ev. noch etwas Salz abschmecken.
Croutons darüberstreuen und servieren.

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