14 Januar 2013

Tomatensauce mit Räucher-Tofu


Ich versuche immer wieder den eigenartigen Blöcken aus geronnenem Sojaeiweiss Geschmack abzugewinnen, weil eigentlich wären sie ja eine gute Sache, wenn sie nur nicht so geschmackfrei wären.
Vorausgesetzt, das Soja wurde nicht um die halbe Welt gekarrt und gentechnisch zum Monster umgebaut.
Zugegeben, die Qualität hat sich seit den ersten Versuchen Tofu in der Schweiz herzustellen, massiv verbessert. Den Tofu, den wir in den 80ern im Hallerladen verkauften, konnte man getrost als Speise-Sagex  bezeichnen. Der quietschte, wenn man drauf herum kaute.
Aber viel mehr Geschmack hat er immer noch nicht.
Räuchertofu ist da die löbliche Ausnahme.
Und so im Sugo fand ihn auch mein Mann mehr als nur essbar.


2 Personen

2 EL Öl
1 Zwiebel, feingehackt
1 Rüebli, in kleine Würfel geschnitten
1 Stange Sellerie, in Würfel geschnitten
1 Zehe Knoblauch, feingehackt
1 Dose geschälte Tomaten, gehackt (im Winter gibt's bei mir nur die, auf die geschmacklosen Treibhausdinger kann man getrost verzichten, auch wenn die Gemüsegestelle auch jetzt voll davon sind.)( Wer isst so was? Von der CO2-Bilanz ganz zu schweigen.)
1 TL Zucker
Salz, Pfeffer, Rosmarin
1 EL Öl
1 Würfel Räuchertofu, in kleine Würfel geschnitten
Salz
viel glatte Petersilie, gehackt (kommt zwar auch aus dem Treibhaus, aber darauf mag ich nicht verzichten)
Pasta nach Belieben (diesmal: Monsterspiralen)
Butter oder Margarine


Zwiebel im Öl andämpfen, Rüebli , Sellerie und Knoblauch mitdämpfen, die Tomaten dazugiessen. Die Hälfte (vor allem die Stiele) der Petersilie dazugeben, mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und leise vor sich hin köcheln lassen. Je länger je lieber, 20 Minuten ist so das Minimum.
Die Tofuwürfel salzen und in Öl ringsherum kräftig braten.
Pasta im Salzwasser "al dente" kochen, abschütten und in der zerlassenen Butter Schwenken (VeganerInnen nehmen Margarine oder ein Öl)
Die Tofuwürfel kurz im Sugo mitkochen (ev. etwas Wasser nachgiessen, der Tofu saugt sich wieder voll), restliche Petersilie dazugeben und über die Pasta drapieren.

Verstecktes Raclette


Beim Essen spart man nicht.
Bei Kleidern, Autofahren, Handys, Kosmetika, usw. kann man sparen, aber beim Essen nicht.
Man könnte schon, aber dann ist man selber schuld.
Zeigt sich wieder mal bei so etwas einfachem wie Käse.
Raclettekäse zum Beispiel gibt's billig, mit allerlei Firlefanz schon eingebaut. 
Aber wer braucht schon Raclettekäse mit eingebautem Pfeffer, wenn der frisch gemahlene oder  - noch besser -  der frisch gemörserte viel besser schmeckt?
Die, die Pfeffer nur als das weisse, ungeniessbare Niesspulver aus dem Streuer kennen?
Damit wär' ich den auch wieder mal losgeworden…
Zurück zum Käse.
Raclettekäse gibt's auch in Luxusversionen, höhlengereift mit schwarzer Rinde oder als "fine food" bezeichnet. Der ist zwar teurer weil er länger gelagert ist, aber sein Geld wert. Wenn der schmilzt, entsteht nicht nur eine fadenziehende Pampe sondern eine würzige Creme. Guter Käse braucht Zeit und Zeit ist Geld.
Und damit wird ein einfaches Raclette zum Genuss, der nicht unter Unmengen Gewürzen versteckt werden muss.
Ich hab mein Raclette trotzdem versteckt.
Unter den Kartoffeln.
Und zwar so:


Für 2 Personen

ca. 500 g kleine Kartoffeln, in der Schale gekocht
ca. 250 g Raclettekäse (s.o.), in Scheiben
2 Eier
1 dl Milch
Salz, Pfeffer, Muskat
Knoblauch,  gehackt (war auch die kleine, blaue Luxusversion, aber auch die: mmmh!)

Die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Mit den mittleren Stücken eine Auflaufform dicht belegen, den Käse darauf verteilen.
Aus Eiern, Milch und den Gewürzen einen Guss mischen und darüber giessen.
Die Endstücke darauf verteilen und bei 180° für 20 Minuten in den Ofen geben bis die Eimilch gestockt und der Käse flüssig ist.
Salate dazu und fertig ist ein Festmahl an einem gewöhnlichen Freitag.