09 Oktober 2011

Härdöpfu u Rüebli

Ein ganz einfacher Familienklassiker.
Den hat Mutter oft gemacht.
Und für mich eine peinliche Geschichte.
Ich war bei meiner älteren Schwester in den Ferien. Sie unterrichtete damals im Oberland in einer winzigen Gemeinde. Ihre Wohnung war im Schulhaus mit direktem Zugang von ihrer Küche ins Schulzimmer. Und weil sie an dem Tag auch am Nachmittag Schule und somit wenig Zeit hatte, bat sie mich zu kochen. Es sei alles im Kühlschrank bereit für Härdöpfu u Rüebli u Wienerli.
Eben so, wie Mutter das immer machte.
Also stand ich kurz vor Mittag in der Küche und hatte plötzlich keine Ahnung mehr, wie das jetzt genau ging.  Nebenan war meine Schwester am unterrichten. Schüchtern angeklopft, eingetreten und von vierzig amüsierten Kinderaugen begafft, wie ich mit Küchenschürze im Schulzimmer stand und mir von meinem Schwesterherz eben das erklären liess, was jetzt folgt.
Ich bin mir sicher, dass ich für die nächsten Tage Dorfgespräch war.

Für 2 Personen

Öl
Speckwürfeli, (für strikte VegetarierInnen: 1-2 getrocknete Tomaten, in kleine Würfel geschnitten)
1 Zwiebel, feingehackt
4 Kartoffeln, geschält und in Würfel geschnitten
4 Rüebli (oder wie auf dem Bild Rüebli und Pfälzer), in schräg in Scheiben geschnitten
Salz, Pfeffer

Öl in der Pfanne heiss werden lassen, die Speckwürfeli darin kurz anbraten (eingefleischte VegetarierInnen überspringen diesen Teil), Temperatur zurückdrehen, Zwiebeln und Rüebli  (Vegis: Tomaten jetzt dazu) und einige Minuten mitdämpfen, Kartoffeln beigeben und salzen. Deckel drauf und  hoffen, dass das Gemüse genügend Flüssigkeit zieht, sonst noch etwas Wasser beigeben und zugedeckt auf kleinem Feuer weichdämpfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Klassisch gab's bei uns dazu Wienerli (die gibt's auch in der Vegi-Variante, aber die schmecken mir nicht wirklich). Auf dem Bild sind panierte Tofuschnitzel.
Das mit den VegetarierInnen hat mir meine Schwester damals natürlich nicht so erklärt.