15 Januar 2012

Brüsseler mit Orangen

Einer meiner Winterklassiker.
Winter ist für mich sonst so ziemlich blattsalatfrei. Die Auswahl an Salaten, die den Winter ohne Heizung überleben, ist ja ziemlich beschränkt: Endivie, Frisée und Zuckerhut, aber der hat seinen Namen wirklich nur von der Form, so sah Zucker früher wirklich aus. Steinhart und in blaues Papier gewickelt, wenn ich mich recht erinnere. Oder Nüssler, aber über den habe ich mich ja schon mal ausgelassen.
Bleibt also fast nur der Brüsseler oder Chicorée oder Endives Belges oder Witlof. Und der verträgt nichts so schlecht wie Sonne.
Das macht ihn grün und bitter wie Galle.
Da merkt man dann, dass diese Brüsseler Spitzen die Knospen der Wurzelzichorie sind. Und aus denen hat man schliesslich früher Kaffeersatz gemacht.
Ein Drittel Kaffee und zwei Drittel "Schiggeree" lautete das Rezept meiner Grossmutter, gekrönt noch von Frank Aroma. Das ergab dann eine bittere bräunliche Brühe, die im entferntesten an Kaffe erinnerte.
Aber hier geht's ja um Salat. 
Oder ist es eigentlich ein Gemüse?




2 Personen

1 Brüsseler, halbiert, den Strunk herausgeschnitten (dort versteckt sich die nicht ganz herausgezüchtete Bitternis) und schräg in feine Streifen geschnitten
1 Blutorange, filetiert
1 EL Mayonnaise
1 TL scharfer Senf
ev. Essig, je nach Säure der Orange
Salz, Pfeffer , 1 Prise Zucker


Mayonnaise und Senf vermischen, die Orange freihändig darüber filetieren und die Reste ausdrücken. Wer sich das so nicht zutraut, presst eine zweite Orange aus, gibt 2 EL des Safts zur Sauce und trinkt den Rest.
Für eine vegane Variante 1 TL weisses Mandelmus mit Senf und Orangensaft vermischen.
Mit Salz und Pfeffer und einer Prise Zucker würzen.
Eine Frage bleibt:
Essen eingefleischte VegetarierInnen eigentlich Blutorangen?

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