22 Januar 2012

Minestrone

Wahrscheinlich die einzige Suppe mit eigenem Wikipedia-Eintrag.
Und unwahrscheinlich vielen authentischen Rezepten in Netz.
Und jedes das einzig richtige.
Da komme ich nicht umhin, mein eigenes einzig richtiges zu posten.
Minestrone lässt sich bei mir nur in grossen Mengen kochen, am Schluss gibt es immer einen grossen Pott voll. Aber das ist kein Problem, solange noch genug Platz im Tiefkühlfach ist.
Der Grund ist vor allem der, dass ich zu faul bin oder zu spät daran denke, die Borlotti-Bohnen einzuweichen, so kommen sie bei mir aus der Dose und die gibt es nicht in klein.
Meine Variante unterscheidet sich von den meisten andern dadurch, dass weder Teigwaren noch Reis drin sind. Ich mag weder verkochten Reis noch matschige Pasta. Und das sind sie nach dem x-ten Aufwärmen sicher.
Dafür hat's bei mir mehr Kartoffeln drin, die mehlig kochenden. Wenn die verkocht sind, ist die Suppe einfach etwas stärker gebunden.


4 Portionen (so ungefähr)

100 g gesalzener (und nicht geräucherter) Speck, in feine Stängelchen geschnitten
1 Zwiebel, grob geschnitten
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, grob gehackt
2 Rüebli, in Würfel geschnitten
1 Stange Sellerie, in Würfeln
1/2 Stange Lauch, halbiert und in Streifen geschnitten
1/4 Wirz, in Quadrate geschnitten
1 kleine Dose Pelati, gehackt
Salz, Basilikum, Majoran, Thymian
ca. 6 dl Wasser
2 Kartoffeln, in kleinen Würfeln
1 Dose Borlottibohnen
glatte Petersilie, gehackt
Sbrinz oder Parmesan, gerieben


Den Speck mit den Zwiebeln dämpfen, Gemüse dazugeben und kurz mitdämpfen, Pelati und Gewürze dazu, mit Wasser ablöschen, dass das ganze gut bedeckt ist und auf kleinem Feuer köcheln lassen bis das Gemüse knapp weich ist. Wegen der Säure der Tomaten dauert das länger als normal, aber so nach einer halben Stunde wird es wohl soweit sein.
Kartoffeln beigeben, mitkochen, nach einer Weile die abgeschütteten und abgespülten Borlotti-Bohnen dazugeben, bei Bedarf noch etwas Wasser dazu giessen und nur noch warten, bis die Kartoffeln gar sind.
Petersilie einrühren und am Tisch mit dem geriebenen Käse bestreuen.

Minestrone schmeckt auch ohne Speck und/oder Käse und wäre dann vegetarisch oder vegan.
Aber eben nicht mehr die einzig richtige (s.o.).

Spaghetti Domenica

Das war früher eines unser klassischen Sonntagabend-Essen.
Spaghetti.
Meine Art.
Perfekt nach einer Wanderung, einer Motorradfahrt oder was wir auch immer vorher unternommen hatten.
Eine Dose Tomaten ist bei mir immer im Vorrat zu finden und der Rest sollte sich auch finden lassen.
Das ist heute leider rarer geworden.
Nicht die Vorräte, sondern die Sonntagsausflüge.
Ich arbeite jetzt auch am Sonntag.
Aber die Sonntagsspaghetti schmecken an jedem beliebigen Tag.

Wenn ich eine Spaghetti-Sauce koche, ist das meist eine ziemlich gemüselastige Sache.
Ich halte nichts von Brühwürfeln und ähnlichem. Also muss der runde Geschmack mit hinein gekocht und nicht hinein gerührt werden und das geht mit Gemüsebrunoise, getrockneten Steinpilzen und vor allem viel Zeit bestens.
Sellerie und Steinpilze enthalten nämlich natürlichen Geschmacksverstärker und die lange Kochzeit holt die Süsse aus den Tomaten.
Da erübrigt sich meist sogar der obligatorische Parmesan.
Der würde übrigens auch natürliches Glutamat enthalten.


2 Personen

2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, feingehackt
1 Knoblauchzehe, feingehackt,
1 Rüebli, in kleine Würfel (küchenfranzösisch: Brunoise) geschnitten
1 Stück Sellerie, in kleinen Würfeln
1 Handvoll getrocknete Steinpilze, zerbröselt
viel glattblättrige Petersilie, Stängel und Blätter getrennt gehackt
1 Dose Pelati oder die entsprechende Menge frische Tomaten, entkernt und gehackt
Salz, Pfeffer
1/2 TL Zucker, je nach vorhandener Kochzeit auch mal mehr


Die Zwiebel im Öl dämpfen (wenn sie mal etwas Farbe annimmt bringt das eine neue Geschmacksvariante), Gemüsebrunoise, Steinpilze und Petersilienstängel mitdünsten, Tomaten dazugeben, salzen, pfeffern und auf kleinstem Feuer mindestens eine 3/4 Stunde vor sich hin köcheln lassen. Ab und zu mal umrühren und eventuell Flüssigkeit (mache ich manchmal auch mit etwas Rotwein) ergänzen.
Zum Schluss mit Salz und Pfeffer und ev. Zucker abschmecken und über die Spaghetti geben.
Genau, Spaghetti kochen sollte man ja auch noch. Und sie in Butter schwenken.
Aber dafür bleibt genug Zeit.