Ich muss zu meiner
Schande gestehen, eine echte "Busegge" habe ich noch nie gegessen.
Aber als Ausrede
kann ich anführen: der wichtigste Bestandteil war nicht zu finden, als ich das
letzte Mal danach suchte. Dafür entdeckte ich, dass mein Lieblingssupermarkt
endlich Suppenhühner führt. Das nur nebenbei.
Dabei gehört die
"Busegge" zum kulinarischen Talkessel von Schwyz wie der
"Hafechabis", die "Gummelmöckli u Hörndli" und die
"Kösikrapfen".
Und wie so manches,
was hier als einheimisch angesehen wird, hat die "Busegge" ihren
Ursprung ennet dem Gotthard.
Die hiesige
"Busegge" ist nichts anderes als die Tessiner "Busecca" und
die wiederum ist nichts anderes als eine Minestrone mit Kutteln (irgendwoher
hörte ich ein tausendfaches "Igitt").
Was meine falsche
Busegge von einer gewöhnlichen Minestrone unterscheidet sind die
Austernseitlinge, die in Streifen geschnitten wie Kutteln aussehen.
Und somit hätten wir
so etwas wie eine vegetarische Kuttelsuppe.
Oh je! Jetzt habe
ich sicher einigen den Appetit auf Austernseitlinge verdorben.
Einfach beim
nächsten Mal schneiden nicht daran denken.
Und damit hätte ich
wieder mal einen rosa Elefanten platziert (…wenn du die nächsten fünf Minuten
nicht an einen rosa Elefanten denkst, erhältst du…)
Zur Suppe, die
eigentlich eine volle Mahlzeit ist:
2-3
EL Öl
300 g Austernseitlinge, in besagte Streifen
geschnitten
1 Zwiebel, kleingeschnitten
2
Rüebli, in Würfeln
1 Stange Sellerie, in Würfeln
einige Blätter Wirz, geschnitten
2 Kartoffeln, mehligkochende, in Würfeln
1 Knoblauchzehe, geschnitten
1 kleine Dose Pelati, gehackt
Basilikum, Thymian, Majoran, getrocknet
Salz
1 Dose Borlotti oder Cannellini, abgetropft
(deshalb geht bei mir nur die grosse Menge)
Parmesan oder
Sbrinz
Die Pilze im Öl
anbraten, Zwiebel und Gemüse dazugeben und dämpfen, Kartoffeln und Knoblauch
kurz mitdämpfen, mit den Tomaten inkl. Saft ablöschen, mit Salz und Kräutern
würzen und so viel Wasser angiessen, dass alles gut bedeckt ist.
Aufkochen und leise
eine halbe Stunde köcheln lassen.
Die abgetropften
Bohnen dazugeben und mit Salz und wenig Pfeffer abschmecken.
Am Tisch den Käse
frisch darüber reiben.
Und das nächste Mal,
wenn mir Kutteln begegnen, gibt's eine echte "Busegge".