30 Juli 2011

Spaghetti al limone

Herrlich an einem warmen Sommerabend, wenn es fast zu warm ist, um lange in der Küche zu stehen.
Dauert nicht länger als die Pasta brauchen um al dente zu werden.
Oder auch gut an einem Tag wie heute, wo man wenigstens auf dem Teller etwas Sommer haben möchte.

Für 4 Personen

Spaghetti oder andere Pasta (selbstgemachte? Mmmh! Wenn meine Küche nur grösser wäre...)

100 g Butter, in kleine Stücke geschnitten (so wird sie schneller warm)
1 TL Zitronenschale, nur das Gelbe, fein gehackt
Peperoncino, klein gewürfelt
Basilikum und glatte Petersilie, fein gehackt
1/2 Knoblauch, fein gehackt
1/2 Zitrone, das Fruchtfleisch in kleine Würfel geschnitten
Salz, ev. Pfeffer

Parmesan oder Sbrinz, am Stück oder gerieben

Die Butter mit den Zitronenzesten und dem Peperoncino mit der Kelle schaumig rühren (mit der Küchenmaschine geht auch, gibt aber mehr abzuwaschen als eine Holzkelle mit Loch. 
Und der Trainings-Effekt geht flöten).
Restliche Zutaten untermischen und würzen.
Die Pasta in siedendem Wasser al dente kochen, abschütten und mit einem Teil der Zitronenbutter mischen. In tiefen Tellern oder Schüsseln anrichten und je einen Klacks Butter obendrauf. 
Und fürs Bild noch was hübsches.
Parmesan oder Sbrinz am Tisch darüber reiben (besser) oder aus dem Beutel drüberstreuen (weniger gut, aber geriebenen Sbrinz hat's bei mir immer im Tiefkühler. Man kann ihn direkt auf die heisse Pasta streuen und wieder ab in die Kälte.)
Geniessen und den Sommer herbeiwünschen.
Vielleicht klappt's.

Pfannenpommes

Klar habe ich manchmal Lust auf Bbommfrit, wie wir es sagen, oder Fritten, neudeutsch French Fries und Country Fries . 
Und sicher dann, wenn ich eigentlich keine Lust habe, aus dem Haus zu gehen.
Eine Friteuse gibt’s nicht in meinem Haushalt und den ganzen Ofen ausräumen (Stauraum gibt's auch nicht), um sie auf dem Blech zu machen?
Geht auch mit relativ wenig Öl und Geruchsbelästigung in der Pfanne.
Meine Variante ist eine Mischung aus "French" und "Country": in Stäbchen, aber ungeschält  und "spicy" gewürzt
Und wenn die Linsenburger(aus übriggebliebener Masse vorgeformt,einzeln tiefgekühlt, gefroren in die Pfanne gehauen und mit Öl zugedeckt langsam gebraten) etwas flacher wären, gingen sie als Schnitzel durch.
Ja, ich mag's gern mal ganz ordinär.
Und wenn ich in der Beiz mal Lust auf Fleisch habe, bestelle ich Schnipo.
Mit Ketchup.


Kartoffeln, je nach Hunger und beteiligten Personen, ungeschält in Stäbchen geschnitten
Öl

Gewürzmischung 
(für mehr als einmal! Für Versalzenes übernehme ich keine Verantwortung!)
1/2 Knoblauchzehe, in feine Scheibchen geschnitten
Rosmarin, frisch oder getrocknet
1 EL Salz
Cayennepfeffer
Paprika

Knoblauch und Rosmarin (oder sonstige Kräuter, wenn man Lust dazu hat) mit wenig Salz im Mörser zu einer Paste zerstossen, Salz und andere Gewürze beigeben und mischen.
Kartoffelstäbchen unter kaltem Wasser abspühlen und trockentupfen (so kleben sie beim Braten weniger aneinander). Öl in einer weiten Pfanne erhitzen (sollte den Boden bedecken), Kartoffeln hinein (Achtung: kann ganz schön spritzen, wenn die Kartoffeln zu nass sind) und bei mittlerer Hitze zugedeckt langsam braten. Immer wieder wenden. Wenn sie fast gar sind, Hitze erhöhen und unter ständigem Wenden braun braten.
Auf Küchenpapier abtropfen, würzen und servieren.
Mit Ketchup.
Mal ganz ordinär.

Übriggebliebene Gewürzmischung etwas trocknen lassen und in ein Glas abfüllen.
Peppt manches Essen auf.

29 Juli 2011

Falsche Cevapcici

Eigentlich hatte ich Vegi-Bouletten im Sinn und dann kam die Lust auf pikanteres.
Und so wurde aus der Prise Paprika um die Farbe etwas aufzuhübschen eine rechte Dosis und die Bouletten wurden zu Würstchen und schmeckten nach Balkan.
Das mit der Farbe aufhübschen mache ich übrigens oft.
Vegizeugs wirkt manchmal etwas blass und etwas Paprikapulver oder Tomatenpüree geben schnell eine appetitlichere Farbe. Haben aber auch Geschmack und der sollte schon passen.
Sonst lieber : Augen zu und durch...

Für etwa 20 Stück

50 g grobe Haferflocken
1 Zwiebel, gehackt
Knoblauch, gehackt
Öl
2 dl Bouillon
1 Würfel Hefe, zerbröselt
Majoran, Thymian, Salz, Pfeffer
100 g geräucherter Tofu , in kleine Stücke geschnitten
1 Salzgurke, klein geschnitten
4 eingelegte getrocknete Tomaten, fein geschnitten
glatte Petersilie, gehackt
1 TL Dijonsenf
Peperoncini , fein geschnitten
1-2 EL Paprikapulver
ca. 3 EL Paniermehl
Öl

Die Zwiebel und den Knoblauch in Öl anschwitzen, Haferflocken  beigeben und leicht braun rösten. Mit Bouillon ablöschen , Hefe und Gewürze beigeben und ca. 5 min einkochen lassen bis die Masse noch leicht feucht ist.
Tofu, Salzgurke, Tomaten, Peperoncino, Petersilie, Senf und Paprikapulver untermischen.
Und jetzt kommt der schöne Teil:
Mit blossen Händen durchkneten und dabei Paniermehl esslöffelweise dazugeben bis eine formbare Masse entsteht . Mit nassen Händen fingerdicke Würstchen formen und in heissem Öl ringsherum braun braten. Nicht zu früh wenden, sie zerfallen leicht wenn sich noch keine Kruste gebildet hat.

Ich habe sie mit Tomaten-Rahmsauce, gedämpften Bohnen und Blumenkohl serviert.

Tomaten-Rahmsauce

Die Tomaten bewahre ich nie im Kühlschrank auf.
Sie halten dann zwar nicht ganz so lange, aber dafür behalten sie den Geschmack. Auch wenn ich keine rohen Tomaten essen kann, den intensiveren und volleren Geruch beim Schneiden und Kochen kann ich sehr wohl wahrnehmen und das liegt nicht nur daran, dass kaltes Zeug weniger riecht und schmeckt.
Die Tomaten für diese Sauce schrien schon nach gebraucht werden.
Eigentlich überreif, aber genau das richtige hier.

2 Portionen oder so, je nach Grösse der Tomaten

1 kleine Zwiebel, feingehackt
Knoblauch, feingehackt
2 reife Tomaten, entkernt und fein gewürfelt
1/2 TL Zucker
2 EL Öl
1 dl Rahm
Salz, Pfeffer

Zwiebel im Öl glasig dünsten. Die Tomaten und den Knoblauch beigeben, zuckern, salzen und auf grosser Flamme unter Rühren weiterbraten bis die Tomaten zerfallen. Rahm zugiessen und etwas einkochen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

28 Juli 2011

Überbackene Vogelnester

  Keine Angst, wegen dem Essen wird kein Piepmatz obdachlos.
Wobei Vogelnester sind eine asiatische Spezialität und sind Nester einer Schwalbenart. 
Getrocknete Vogelspucke. 
Da bin ich mir nicht sicher, ob ich das auch wirklich essen möchte...
Meine heutigen Vogelnester sind eine Variante eines "Rezepts", dass ich in den 80ern oft gekocht habe.
Ich fand rote Krautstiele oder roten Mangold , wie man das leckere Gewächs im grossen Kanton nennt. Eine alte Sorte wieder kultiviert.
"pro spezie rare" sei Dank.
Ich war gespannt, wie das unglaubliche Rot nach dem Kochen aussehen würde und siehe da: etwas blasser, also nicht zu viel Wasser beim Blanchieren verwenden, weil sie ausbluten und etwas Farbe verlieren.
Und der Geschmack?
Kräftiger als bei der weissen weniger raren Art.
Lecker!

Könnte für etwa 4 Portionen reichen
(je nach Hunger und vorher und nachher)

500 g Kartoffeln, in der Schale gekocht, in Scheiben
4 Eier, gekocht (so hart wie gewünscht), geschält
500 g Krautstiel (Mangold), in Stifte geschnitten und in Salzwasser blanchiert. Blätter ganz gelassen, auch blanchiert.

Käsesauce (Sauce Mornay)
2 Schalotten, fein gehackt
Knoblauch, feingehackt
ca. 40 g Butter
1 gehäufter EL Mehl
2 dl Milch
1 Lorbeerblatt
1 Zweig Rosmarin, oder gerebelten
50 g Sbrinz, gerieben
Salz
Pfeffer
Muskat, frisch gerieben

Schalotten und Knoblauch in der Butter andünsten und mit dem Mehl bestäuben. Mehl gut in der Butter andämpfen ohne Farbe annehmen zu lassen. Milch unter Rühren dazu giessen, Lorbeer und Rosmarin dazu, aufkochen und ca. 10 min leise kochen lassen. Immer wieder rühren, setzt gerne an! Lorbeer und Rosmarin herausfischen (wenn frischer gebraucht wird, man könnte auch den gerebelten heraus fischen, aber irgendwann möchte man ja essen) .
In die noch heisse Sauce den Käse einrühren und schmelzen lassen, mit Salz  Pfeffer und Muskat (vergiss das braune Pulver und kauf dir eine Reibe) abschmecken.
Eine Gratinform erst mit Kartoffeln auslegen, Mangoldstifte darauf verteilen, mit den Blättern Nester formen und die Eier hineinlegen. Mit der Sauce  überziehen und im Ofen bei 180° überbacken.

Kartoffelgnocchi mit Peperonata

Wenig Arbeit, viel Genuss, eine gute Ausrede: Was will Mann mehr nach einem anstrengenden, langen Arbeitstag ?
Die paar Sachen für die Peperonata sind schnell geschnippelt und wer in dieser Jahreszeit Gnocchi selber macht….
Neue Kartoffeln - und nur die gibt’s noch zu kaufen - sind zwar lecker, aber völlig ungeeignet für Kartoffelstock oder Gnocchi, ausser  man will tapezieren oder Fenster abdichten: frische Kartoffeln geben Kleister und Kitt (das klebrige weisse Zeug, mit dem man früher Glasscheiben an Holzrahmen befestigte um Fenster zu machen) .
 


Für 1 Person

1 Zwiebel, in Streifen geschnitten
1 Peperoni oder 2 halbe unterschiedlicher Farbe wie bei mir, in Streifen
1 Tomate, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
1 Knoblauch, in Scheiben
Peperoncino
3 EL Olivenöl
glatte Petersilie, Stängel fein, Blätter grob gehackt
Zucker
Salz
Frische Kartoffelgnocchi, mit der Schere vom Plastik befreit
Parmesan

Die Zwiebeln und die Peperoni im Öl dämpfen, Tomaten, Peperoncino, Petersilienstengel und Knoblauch zugeben, salzen, zuckern (Tomaten mögen Zucker) und zugedeckt weiter kochen, bis die Peperoni weich sind (kann je nach Säure der Tomaten variieren, ca. 15 min). Immer mal wieder schauen, dass genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Ev. Wasser nachgiessen. Petersilie erst gegen Schluss untermischen.

Gnocchi nach Packungsbeilage zubereiten (ins kochende Salzwasser schmeissen, warten, abschütten) und unter die Peperonata mischen. Parmesan darüber hobeln (mit dem Sparschäler) oder streuen (wenn schon pulverisierter Käse vorhanden ist).

25 Juli 2011

Grünkerneintopf mit Wirsing und Tomaten

Ja, ich weiss.
Sieht ziemlich alternativ aus und tönt so gesund.
Aber es war genau das Richtige an einem kühlen Sommerabend nach einem nassen Tag. Nicht wirklich kalt, aber Sommer schon mal gar nicht.
Der Grünkern steht rasch mal auf dem Herd und dann kann man sich erst mal etwas hinsetzen. Und in einer Stunde kann auch Grünkern fertig sein, wenn man den Dampfkochtopf braucht. Der Rest ist etwas Gemüse schnippeln.
 



1 Person
Grünkern, eingeweicht und gekocht

einige Blätter Chöhli/Wirz/Wirsing, in kleine Stücke geschnitten
1/2 Stange Sellerie, in feine Scheiben geschnitten
1 Frühlingszwiebel, das Weisse in Stücke, das Grün in feine Ringe geschnitten
1 Tomate, entkernt und kleingeschnitten
1/2 Knoblauchzehe, eingehackt
Peperoncino, in Ringen
Vollrahm
glatte Petersilie oder Selleriekraut, gehackt

Die schnelle Variante: Grünkern mit der 2 1/2-fachen Menge Wasser im Dampfkochtopf kochen, bis der zweite Ring am Ventil erscheint und den Herd abschalten. Warten bis das Ventil wieder ganz unten ist und der Grünkern ist eingeweicht. Ev. etwas Wasser nachgiessen, salzen und den Grünkern noch ca. 10 min im Dampfkochtopf kochen.
Die langsame Variante: Grünkern über Nacht in Wasser einweichen und zusammen mit dem Einweichwasser, ev. Wasser und Salz ca. 45 min weichkochen.

Das Weisse der Frühlingszwiebel, den Wirsing und den Sellerie in etwas Öl 5 min dämpfen. Hitze erhöhen und die Tomatenwürfel, Knoblauch und Peperoncino beigeben und salzen, rühren bis die Tomatenstücke etwas zerfallen. Mit Rahm ablöschen und etwas einkochen lassen.
Grünkern untermischen und nur noch erhitzen. Frühlingszwiebelgrün untermischen und mit Petersilie bestreuen.
Fötele.
Ässe.
Git warm.
U isch fein.

Kartoffelsalat mit Dill

Ich hatte Hunger.
Da waren doch die paar Gschwellti, die da im Kühlschrank auf ihre Verwertung warteten. Und frischer Dill von der Spanakopita. Und Gewürzgurken. Und mein Hunger. Und es musste schnell gehen.
 



Sauce
Gewürzgurke, in kleine Würfel geschnitten
Mayonnaise, in dem Fall aus der Tube
Dijon-Senf, der war aus dem Glas
frischer Dill, gehackt

neue Kartoffeln, in der Schale gekocht (vom Vortag ist besser) und in Scheiben geschnitten
schwarze Oliven

Alle Zutaten für die Sauce mischen und mit Gurkenwasser (Lake? Sud? Also dem Zeug wo die Gurken drin schwimmen) zu einer sämigen Sauce verrühren. Kartoffeln unterheben und mit Salz und Peffer abschmecken.
Oliven drüberstreuen (und fürs Föteli noch ein Zweiglein Dill drapieren).

Vegane Variante: Statt der Mayonaise Mandelmus verwenden und erst wenig Mandelmus mit dem Gurkenwasser verrühren bis  die Konsistenz stimmt. Mandelmus dickt sehr stark ein und wenn du am Anfang zu viel nimmst, hast du Sauce für eine Woche.
Restliche Zutaten erst jetzt unterrühren und kräftig abschmecken. Etwas Paprika nimmt der Sauce die etwas bleiche Farbe.


23 Juli 2011

indonesische, kleine Reistafel

Manchmal braucht es Zufälle.
Mein Anstoss wieder mal indonesisch zu kochen war ganz einfach, dass ich beim Inder hier in Brunnen ein letztes Stück Galanga* ergattern konnte.
Zu Hause die Kochbücher wieder hervorgekramt und in der Vorstellung der Gerüche und Gewürze und Erinnerungen geschwelgt, einkaufen gegangen und losgekocht.

Meine seit langer Zeit erste kleine Reistafel bestand aus:

Pacri nenas, Ananas-Eintopf  mit Gewürzen
Tahu petis, Tofu in Erdnussauce
Sajur lodeh, Gemüse in Kokosmilch
Einfacher Parfumreis mit Serundeng
Sabal ulek*
und dazu wie in Holland üblich: Bier

Fein!
Und ausbaufähig…

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"

Strudelteignester mit Spinat-Feta-Füllung

 


Eigentlich ist es ein griechischer Klassiker in neuer Verpackung.
Nur, ich mag das knusprige mehr als das schlabbrige und beim klassischen Spanakopita ist immer nur die oberste Teiglage wirklich knusprig. Also mehr Luft an den Teig und dann klappt's.

Ich brauche meist Tiefkühlware beim Spinat, frischer ist so voluminös und mein Kühlschrank klein. Und es dauert ewig, bis das Wasser zum blanchieren kocht.


Für 6 Nester (2 Personen)

300 g tiefgekühlter Blattspinat oder entsprechend frischer, blanchiert
1 Zwiebel, grobgehackt
1 Knoblauch, in feinen Scheiben
Olivenöl
1/2 Bund Dill, grob gehackt
200 g Feta, in kleine Würfel geschnitten
1 Ei, verquirlt
50 g Butter, ausgelassen
6 Blätter Strudel-, Jufka- oder Filoteig



Zwiebeln im Olivenöl andämpfen, Knoblauch und gefrorenen Spinat (wenn er nicht im Block gefroren ist, dann erst auftauen) beigeben, salzen und zugedeckt auftauen/dämpfen. Er sollte am Schluss sehr trocken sein.
Dill kurz mitdämpfen und etwas auskühlen lassen.
Ei und Feta untermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
1 Blatt Strudel-/Jufka-/Filoteig zur Hälfte mit flüssiger Butter bestreichen, halbieren, noch mal buttern und zusammenfalten. 1/6  der Masse in die Mitte geben und von allen Seiten den Teig hochfalten und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Und dann noch 5 mal buttern, klappen, füllen.

Am Schluss übriggebliebene Butter über die Nester träufeln.
Bei  ca. 160° backen, bis sie goldbraun sind (ca. 20 min)

Tsatsiki

Tsatsiki ist bei mir weniger eine Sauce als ein sehr saftiger Gurkensalat.

Sauce
1/2 Becher Nature-Joghurt
Knoblauch, feingehackt
1 Stück Zitronenschale, ohne das Weisse feingehackt
Peperoncino, feingehackt
1 Stück Zitrone, nur das Fruchtfleisch in Scheiben
1 Prise Zucker
Salz
1 Schuss Vollrahm

Gurke, entkernt und in Scheiben geschnitten

Alle Zutaten für die Sauce gut zusammen verrühren, Gurke unterheben und wer's mag und zur Hand hat

frische Minze,  hacken und drüberstreuen

22 Juli 2011

Indonesische Küche

Eigentlich ist Hans und sein Heimweh schuld.
Hans ist Holländer und lebt schon lange in der Schweiz und macht aus vielen alten Fahrradbestandteilen schöne neue Räder. Ihr glaub nicht wie viele herren- und damenlose Räder in einer Stadt abgestellt sind, die dann periodisch von der Polizei (oder eben Hans) weggeräumt werden.
Und was Hans an Holland vermisste war die "Riistafel".
Indonesische Küche , wie man sie scheinbar in Holland isst um zu feiern. Also hat Hans sich ein Kochbuch besorgt und ist auf die Suche nach den Zutaten gegangen und fündig worden.
Und hat angefangen zu kochen. 
Selten, aber dafür ausgiebig.
Und immer zu viel.
Und ich wurde zu einem Resteessen eingeladen.
So macht Resteessen Spass!
Ich bin nach meiner ersten Hollandreise durch die Buchhandlungen und asiatischen Läden gezogen und fündig geworden.
Und habe angefangen zu kochen. 
Selten, aber dafür ausgiebig. 
Und immer zu viel.
Aber vieles davon kann bestens aufbewahrt oder auch eingefroren werden.
Und beim nächsten Mal ergänzt man noch mit diesem oder jenem.
Und hat wieder zu viel.
 
 Einige der Zutaten sind unerlässlich und nicht in jedem Supermarkt in den Regalen. Aber irgendwo gibt's sicher einen indischen, chinesischen oder thailändischen Laden wo man fündig werden kann. Reformhäuser sind auch hilfreich.
  1. Galanga, Galgant, eine Wurzel ähnlich wie Ingwer mit harzig-frischem Geruch. Im Thai-Laden erhältlich. Lässt sich einfrieren. Getrockneter Galgant aus der Apotheke wäre ein Ersatz, schmeckt aber wie Ingwerpulver zu frischem Ingwer, nicht ganz gleich aber auch nicht völig anders.
  2. Trassi, Terasi, Paste aus fermentierten Garnelen, riecht ziiiemlich streng, aber wird nur in kleinen Mengen und geröstet gebraucht. Im Thai-Laden als Shrimp-Paste erhältlich.
  3. Für eingefleischte VegtarierInnen: weglassen oder ich könnte mir vorstellen, dass so was wie Cenovis oder eine andre salzige Hefegewürzpaste auch einen ähnlichen Geschmack geben.
  4. Kemirinüsse oder Kerzennüsse, sehr ölige, feine Nuss die vor allem zum Andicken von Saucen benutzt wird. Cashews oder geschälte Mandeln sind ein guter Ersatz. Oder wenn die Sauce zu dünn geraten ist hilft auch ein Löffel Mandelmus, den man zum Schluss noch unterrührt und mitkocht.
  5. Sambal Ulek. Paste aus pürierten Peperoncini mit Essig und Salz. In jedem Supermarkt erhältlich. Ist ursprünglich indonesisch.
  6. Tamarindensaft  Tamarinde ist eine Baumfrucht und schmeckt ähnlich wie trockene Pflaumen, die etwas zu sauer sind. Tamarinde findet man zu schwarzen Blöcken gepresst, als fertige Paste (braucht nicht mehr eingeweicht zu werden, nur noch verdünnen) oder nochmal auch frisch als grosse braune Bohnen mit harter Schale. In indischen und tailändischen Läden.
  7. Tempe fermentierte Sojabohnen. Im Reformhaus oder Thai-Laden
  8. Kecap manis, Ketjap manis. Süsse, dicke Sojasauce. Und ja: Ketchup ist ursprünglich ein indonesisches Wort
  9. Palmzucker. Eingedickter Saft einer Palme, leichter Caramel-Geschmack, in fast schwarzen Klumpen im Asialaden erhältlich. Als Ersatz brauner oder weisser Zucker.

indonesisch:Tofu in Erdnusssauce

Tahu petis

1 Stück Tofu, im kleine Stäbchen geschnitten , fritiert oder gebraten

1 Schalotten (oder entsprechend Zwiebeln), in groben Stücken
2 Knoblauchzehen, grob gehackt
50 g Erdnusskerne, geröstet (oder entsprechende Menge Peanutbutter)
1/4 TL Trassi* **
1 1/2 EL Kecap manis*
2 EL Zitronensaft
Sambal ulek*
1 TL Palmzucker*
1 1/2 dl Kokosmilch
Salz

Alle Zutaten ohne Kokosmilch pürieren, im heissen Öl anbraten und mit der Kokosmilch ablöschen. Bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren ca. 2 min köcheln. Tofu beigeben und sorgfältig untermischen.

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"
** Für eingefleischte VegtarierInnen: weglassen oder ich könnte mir vorstellen, dass so was wie Cenovis oder eine andre salzige Hefegewürzpaste auch einen ähnlichen Geschmack geben.

indonesisch: gebratener, gewürzter Tempe

Sambal goreng Tempe

Gestern hatte ich Glück: ich habe in Luzern Tempe gefunden, in einem kleinen Reformhaus in der Altstadt.
Freude herrscht. Habe ich schon lange nicht mehr gegessen.
Tempe ist so ziemlich das beste, was aus Sojabohnen gemacht wird. Geht glaub' so: gekochte Sojabohnen werden in Schläuche abgefüllt und mit einem Edelschimmel geimpft. Das Ergebnis schmeckt leicht nussig und hat vor allem einen angenehmeren Biss als Tofu.



1 Stück Tempe*
1 EL Öl
2 Schalotten (oder  1 kleine Zwiebel) in Ringe geschnitten
3 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
Peperoncino, in Scheiben geschnitten
1 cm Galanga*, geschält, geschält in Scheiben
1/2 TL Trassi* ** ( Garnelenpaste)
2 1/2 EL gehackter Palmzucker* (oder brauner Zucker)
3 EL Wasser
1 EL Tamarindensaft*
Salz
Chilies, gehackt




Tempe in schmale Streifen schneiden und in heissem Öl fritieren (geht auch in der Bratpfanne, genügend Öl verwenden und ständig wenden).
Öl erhitzen, Schalotten, Knoblauch, Peperoncino, Galanga und Garnelenpaste 2-3 Minuten sautieren.
Zucker, Wasser und Tamarinde hinzufügen und rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Tempe beigeben und erhitzen, dabei die Sosse leicht reduzieren, mit Salz abschmecken und mit gehackten Chilies oder Peperoncini  bestreuen.
Ich hab's mit Sajur lodeh und Reis mit Serundeng serviert.

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"
**Für eingefleischte VegtarierInnen: weglassen oder ich könnte mir vorstellen, dass so was wie Cenovis oder eine andre salzige Hefegewürzpaste auch einen ähnlichen Geschmack geben.

indonesisch: gebratener, gewürzter Tofu

Sambal goreng Tahu 
Ist genau so zubereitet wie der gebratene, gewürzte Tempe. Nur kannte ich meine Bezugsquelle damal noch nicht, sonst hätte ich die leckere Variante nie gekocht. Tofu war lange Zeit nicht mein Ding. "Speisesagex" nannte ich ihn. Bis ich Tofu indonesisch in Amsterdam ass. Und das entscheidende war: der war viel kleiner geschnitten als ich es bisher kannte und die gummige Konsistenz war weg, das Zeug hatte Biss. Und die Saucen erst...
Jetzt mag ich Tofu.
Kleingeschnitten.
1 Stück Tofu
1 EL Öl
2 Schalotten (oder  1 kleine Zwiebel) in Ringe geschnitten
3 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
Peperoncino, in Scheiben geschnitten
1 cm Galanga*, geschält, geschält in Scheiben
1/2 TL Trassi* ( Garnelenpaste) vegan: weglassen oder durch Cenovis oder eine andere dunkle Würzpaste ersetzten
2 1/2 EL gehackter Palmzucker* (oder brauner Zucker)
3 EL Wasser
1 EL Tamarindensaft*
Salz
Chilies, gehackt

Tofu in schmale Streifen schneiden und in heissem Öl fritieren (geht auch in der Bratpfanne, genügend Öl verwenden und ständig wenden).
Öl erhitzen, Schalotten, Knoblauch, Peperoncino, Galanga und Garnelenpaste 2-3 Minuten sautieren.
Zucker, Wasser und Tamarinde hinzufügen und rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Tempe beigeben und erhitzen, dabei die Sosse leicht reduzieren, mit Salz abschmecken und mit gehackten Chilies oder Peperoncini  bestreuen.

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"