22 August 2011

Taboulé

Wenn jetzt der Sommer doch noch kommt, muss ich meine Sommerrezepte hervorkramen.
Und vor allem auch solche Sachen, die ich vorbereiten und mitnehmen kann, an denen ich nichts mehr rumbasteln muss und die auch etwas stehen können, weil ich beim Essen prinzipiell gestört werde.
Taboulé erfüllt die Bedingungen und ist erst noch lecker.
Mit den Gurken, dem Hauch Minze kühlt es, die Schärfe der Peperoncini bringt mich zum Schwitzen und -so absurd das tönt- kühlt so auch.
Das Originalrezept ist natürlich wieder mal mit rohen Tomaten, ich ersetze sie mit roten Peperoni.

für 1 Person

50 g Boulgour, Bulgur oder wie man den vorgekochten Weizenschrot auch immer nennen will
knapp 2 dl Wasser
Salz
1/4 rote Peperoni, in kleine Würfel geschnitten
1 Stück Gurke, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
etwas Zitronenschale, nur das Gelbe, kleingeschnitten
ein paar Blätter frische Minze, feingehackt
glatte Petersilie, gehackt
Peperoncino, gehackt
Zitronensaft
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Wasser aufkochen, salzen und den Bulgur einstreuen. Etwas kochen und zugedeckt stehen lassen bis das Wasser vollständig aufgesogen ist. Auskühlen lassen.
Die restlichen Zutaten untermischen, Zitronensaft erst nur wenig und je nach gewünschter Säure mehr dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In Plastikdose füllen, Deckel drauf und ab in den Kühlschrank.
Und morgen früh möglichst nicht dort vergessen.

21 August 2011

Basilikum-Quark-Gnocchi

Ich stehe vor dem Kühlschrank und bin unentschlossen.
Gemüse, Milchprodukte, Eier: alles da. Frisch gefüllt.
Auch ein neuer Topf Basilikum ist da.
Nicht im Kühlschrank, Basilikum hat's nicht gern kalt.
Irgendwann war da die Idee, Quarkknödel und Ricotta-Gnocchi zu kreuzen und in den Sommer zu bringen.
Aber kein Griess im Haus. Und es ist Sonntagabend.
Keine Lust ein Rezept zu suchen.
Mehl bindet auch und für den Biss: gemahlene Mandeln.
Mengen?
Weniger als ein Ei ist doof.
Der Rest ergibt sich.
Also frisch drauflos improvisiert et voilà:

Ein leckeres Sommersonntagabendessen mit der erfrischenden Säure vom Quark und:
gibt es ein Kraut, dass mehr nach Sommer schmeckt als Basilikum?
 



1 Person

1 Ei
125 g Quark (meiner war 1/4 fett)
2 EL gemahlene Mandeln
ca. 50 g Mehl
Basilikum, gehackt
etwas Knoblauch, gehackt
Zitronenschale, nur das Gelbe, feingehackt
Salz, Pfeffer
1-2 EL Butter, zerlassen
Sbrinz, am Stück oder gerieben




Das Ei mit dem Quark verquirlen, Mandeln, Mehl, Basilikum, Knoblauch und Zitronenschale untermischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Eine Viertelstunde ruhen lassen.
Mit zwei Teelöffeln Klösse formen und in leicht kochendem Wasser ca. 5 Minuten  ziehen lassen.
Ich mache immer erst eine Probe (vom unausgeruhten Teig) ob die Masse auch zusammenhält, sonst noch etwas mehr Mehl zugeben. Quark ist zwar Quark, aber nie gleich feucht. Und Eier sind nie gleich gross. Hühner sind Individualistinnen. Kein Ei gleicht dem andern.
Mit der Schaumkelle herausheben und abtropfen lassen.
Sbrinz darüber reiben oder streuen und mit Butter abschmelzen.

Tomaten-Pilz-Risotto

Nein, nein, nein!
Vergiss es!
Es gibt ihn nicht, den perfekten Risotto. Schon nur weil es für mich eigentlich "das" Risotto ist. Also gäbe es schon mindestens zwei.
Es gibt überhaupt nichts Perfektes in der Küche. Es gibt immer nur Essen, das dir in dem Moment wunderbar schmeckt. Und das muss für deine Mitesser nicht der Fall sein.
Ich mag das suppige Zeug, das andere als perfekten oder perfektes Risotto bezeichnen, überhaupt nicht.
Lass dir nicht von irgendwelchen Sterneköchen vorschreiben, was dir schmecken soll.
Koch so, wie du es magst und die deinen Deinen.
Sonst wird's ja Sport statt tägliches Vergnügen.
Aber ich weiss auch, dass es Menschen gibt, die nicht gerne kochen.

Meine Risotto-Variation heute hat mir wunderbar geschmeckt.
Und meinem Mann auch.


für 2 Personen

2 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel, feingeschnitten
1 Zehe Knoblauch, feingeschnitten
wenig Peperoncino, feingehackt
150 g braune Champignons (sehen hübscher aus als die weissen), geputzt, halbiert oder geviertelt
3 SanMarzano-Tomaten (sahen hübscher und reifer aus als die anderen), entkernt und kleingeschnitten
1 Tasse Risotto-Reis
etwas Weisswein
1 1/2 Tasse Wasser
1/2 EL Tomatenpüree
Salz, Pfeffer
Halbrahm
Basilikum, glatte Petersilie, gehackt

Öl in einer Pfanne heiss werden lassen, Zwiebel  kurz anschwitzen und die Pilze mitbraten. Knoblauch und Tomaten dazugeben, kurz mit dämpfen und den Reis beigeben. Auch kurz anschwitzen und mit einem guten Schuss Weisswein ablöschen, einkochen lassen.
Wasser beigeben, salzen und das Tomatenpüree einrühren. Leise köcheln lassen und gelegentlich umrühren.
Andere rühren ständig, aber das gibt das breiige Zeug, das ich nicht mag. Aber gegen Schluss immer wieder probieren und bei Bedarf Wasser nachgiessen sollte man schon, sonst wird's nicht  so wie gewünscht.
Ganz zum Schluss mit einem Schuss Rahm verfeinern und die Kräuter unterrühren. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
Wer mag, am Tisch Sbrinz oder Parmesan darüber reiben.
Mochte ich heute nicht.
Mein Mann schon.