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03 Oktober 2021

Vogelheu zum Zweiten


Es war wieder mal so weit: wir hatten zu viel Brot und das war so nicht mehr wirklich frisch.

Mein Mann meinte, dass wir doch wieder mal Vogelheu machen könnten. Er hasst es Brot wegzuschmeissen. Ich auch, aber Brot hat leider die Tendenz schnell hart zu werden, trotzdem gehört es in einen Haushalt wie ... ja, wenn ich mir so überlege, was bei mir so alles zum Standardvorrat gehört, erstaunt es mich, wie wenig Lebensmittel wir dann schlussendlich wegwerfen müssen. Ich hasse es, aber es kommt vor.

Das Brot wurde also nicht weggeschmissen, sondern - wie schon meine Grossmutter es machte - in ein süsses Znacht verwandelt.

Beim Essen landete unser Gespräch wieder mal bei kulinarischen Erinnerungen und irgendwann bei Ggaffemöcke, Kafimöcke. Kennt die überhaupt noch jemand? Das hässliche Zeug in den Beckeli/Chacheli? 

Mein Grossvater trieb es damit auf die Spitze: er strich sich ein Schnitteli mit Anke u Ggomfi (Butterbrot mit Marmelade), schnitt das in Möckli (Stücke) und ersäufte es dann im Miuchggaffe. Der war natürlich nach Grossmutters Art gebrüht: mit viel Schiggeree (siehe Bilder) und Essenz und wenig Kaffee.

Auf Grossvaters Chacheli bildeten sich Fettaugen und Brotinseln und irgendwo war auch noch die Konfitüre. Er liess es stehen und löffelte es aus, wenn es schön weich war. Vom Zahnstatus meines Grossvaters weiss ich nichts, aber der meiner Grossmutter ist mir bekannt. Sie hatte, wie so viele ihrer Zeitgenossinnen, zur Hochzeit ein Gebiss bekommen. Sozusagen die Versicherung für den Bräutigam, dass die Zukünftige zukünftig nicht mehr zu grosse Kosten verursacht.

Das Grossmutters Gebiss war eigentlich nur ein halbes. Der Unterkiefer blieb zahnlos. Meine Grossmutter kaute auf der Pilgere. So nannte sie es.

Und dass da eingeweichtes Brot angenehmer zu essen ist als hartes, leuchtet ein.

Wir tranken unseren Milchkaffee pur, das Brot landete in der Butter mit Eiern und Apfelmus auf dem Teller.


Die Anleitung findest du hier >>>





 

 

 


13 August 2021

aprikosechueche, ma façon

Mein Mann isst ja manchmal für zwei, aber dann sind wir trotzdem nur drei und Fertigkuchenteig gibt es nur in einer Grösse.
Für das grosse Blech.
Und wenn der Kuchen dann schon mal auf dem Tisch steht und so fein riecht und schmeckt und mit der Nidle dazu...Am Schluss war uns manchmal unwohl, weil wir zu viel gegessen hatten. 
Da habe ich angefangen, das kleine Blech zu brauchen und den überflüssigen Teig einfach einzuklappen. Passt perfekt und wenn man den guten Butterkuchen- oder -blätterteig nimmt, stört der dickere Rand überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man könnte das doch ausnutzen und dort in die doppelte Lage noch eine Überraschung einbauen.
Wollte ich ausprobieren, Aprikose und Mandel sind ein Traumpaar und wieso nicht eine Mandelfüllung im Rand eines Aprikosenkuchen verstecken?
„Gedacht, getan“, dachte ich und tat.


Nur gab es meinen Butterblätterteig nur in rechteckig. Aber mein Experiment wollte ich trotzdem durchführen, jetzt halt in einer etwas abgewandelten Version und die sieht so aus:

für ein Blech von 22cm Durchmesser

 

50 g Mandeln gemahlen
25 g Zucker
einige Tropfen Rosenwasser, geht auch ohne, bringt aber den Marzipangeschmack
25 ml Wasser

ca. 400 g Aprikosen, entsteint und in Spalten geschnitten

Fertig-Blätterteig, ausgerollt
 
2 Eier
2 EL Zucker
1 DL Milch
1/2 TL Vanille, gemahlen

 

Den Ofen auf 200° vorheizen und eine Schale mit Wasser hineinstellen.

Mandeln, Zucker, Rosenwasser und Wasser zu einer Pate verrühren.

Vom Blätterteig ein quadratisches Stück abschneiden, die Mandelmasse darauf verstreichen, den Teig ins Blech mit dem Backpapier vom Teig ins Blech heben und die Ecken umschlagen. Mit den Aprikosen belegen und ab in die untere Hälfte des Ofens. Und wie immer bei Blätterteig, eine Schale mit Wasser auf den Boden des Ofens stellen.

Die Eier, den Zucker, die Milch und die Vanille zusammen verrühren und nach ca. 10 Minuten auf den Kuchen giessen.

Für etwa 20 Minuten im Ofen lassen, bis der Guss gestockt und der Rand eine schöne Farbe angenommen hat.

Den Ofen ausschalten und das Blech auf den Ofenboden stellen. Eine Kelle in die Ofentüre klemmen und den Kuchen dort noch für 10 Minuten drin lassen. So backt der Boden noch etwas mehr (was er meistens noch sollte) und wird schön fest.

Den Trick habe ich mal aufgeschnappt. Wenn ich mich recht erinnere, stammt er vom Gfeller am Bärenplatz und der war berühmt für seine Obstkuchen.

Gibt es den Gfeller überhaupt noch?

Ich war schon so lange nicht mehr in Bern

Übrigens: Der ursprüngliche Plan war den Teigrand ringsherum einzuklappen. Aber so sieht er auch hübsch aus.

 






































 

 

13 März 2013

Gefüllte Fotzelschnitte oder Armer Ritter mit Inhalt


Es war wieder mal so ein "Was will ich essen, was koch ich mir?"-Moment.
Ich steh vor dem Kühlschrank und das einzige worauf ich Lust habe ist … Obst.
Nur bin ich kein Obstesser und im Kühlschrank waren nur zwei Äpfel.
Auf kalte Küche hatte ich keine Lust und auf Apfelmus oder -kompott auch nicht.
Warmes Obst, aber nicht gekocht?
armer ritter gefülltDie Lösung: eine kulinarische Bastelei.
Aber keine Angst, ist eigentlich ganz einfach.



1 Person

2 Eier
1/2 dl Milch
Salz
4 dünne Scheiben von altbackenem Brot (bei mir war's Ruchbrot)
1 Apfel, säuerlich
Butter zum Braten
Zimt, gemahlen
Zucker


Die Eier mit Milch und Salz verquirlen, die Brotscheiben darin wenden und weich werden lassen. Wenn das Brot alt genug ist, bleibt die Kruste ziemlich hart und das ist gut so.
Den Apfel halbieren, das Kerngehäuse (berndeutsch: ds Gröibschi) ausstechen und den Apfel in dünne Scheibchen schneiden.
Je eine Scheibe Brot mit den Apfelscheibchen belegen (nicht ganz bis zum Rand) und mit einer zweiten Scheibe Brot bedecken und den Rand fest zusammendrücken.
Butter schmelzen lassen und die Brotscheiben darin zugedeckt langsam braten. Sorgfältig wenden und auf der andern Seite fertigbraten.
Zimt und Zucker mischen und über die fertigen Fotzelschnitten streuen.

03 Februar 2012

Quarkomelette mit Zwiebeln


Ein Rezept mit Vorgeschichte.
Und überhaupt nicht so geplant.
Aber ich brachte es nicht über's Herz, den Rest Kuchenguss wegzuwerfen.
Und der Rest  Apfelmus war ja auch noch da.
Sie fanden zusammen und wurden ein süsses Znacht.
Nur dass ich jetzt die Mengen hochrechnen muss. Oder besser abschätzen, für wie viele Personen die Ausgangsmenge etwa gereicht hatte.

2 Personen

100 g Quark
2 Eier
1 dl Milch
etwas Rahm
Salz, Pfeffer, Muskat
2 gehäufte EL Mehl
1 Zwiebel, feingehackt
Bratbutter
Öl für die Pfanne

Die Zwiebel in der Butter leicht bräunen.
Quark, Eier, Milch, Rahm und Mehl zu einem flüssigen Teig verarbeiten, Zwiebeln dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Aus dem Teig ziemlich dicke Omeletten backen und mit Apfelmus servieren.

Wenn Resten gibt, wie wär's wieder mal mit einer Flädlisuppe?