22 Januar 2012

Spaghetti Domenica

Das war früher eines unser klassischen Sonntagabend-Essen.
Spaghetti.
Meine Art.
Perfekt nach einer Wanderung, einer Motorradfahrt oder was wir auch immer vorher unternommen hatten.
Eine Dose Tomaten ist bei mir immer im Vorrat zu finden und der Rest sollte sich auch finden lassen.
Das ist heute leider rarer geworden.
Nicht die Vorräte, sondern die Sonntagsausflüge.
Ich arbeite jetzt auch am Sonntag.
Aber die Sonntagsspaghetti schmecken an jedem beliebigen Tag.

Wenn ich eine Spaghetti-Sauce koche, ist das meist eine ziemlich gemüselastige Sache.
Ich halte nichts von Brühwürfeln und ähnlichem. Also muss der runde Geschmack mit hinein gekocht und nicht hinein gerührt werden und das geht mit Gemüsebrunoise, getrockneten Steinpilzen und vor allem viel Zeit bestens.
Sellerie und Steinpilze enthalten nämlich natürlichen Geschmacksverstärker und die lange Kochzeit holt die Süsse aus den Tomaten.
Da erübrigt sich meist sogar der obligatorische Parmesan.
Der würde übrigens auch natürliches Glutamat enthalten.


2 Personen

2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, feingehackt
1 Knoblauchzehe, feingehackt,
1 Rüebli, in kleine Würfel (küchenfranzösisch: Brunoise) geschnitten
1 Stück Sellerie, in kleinen Würfeln
1 Handvoll getrocknete Steinpilze, zerbröselt
viel glattblättrige Petersilie, Stängel und Blätter getrennt gehackt
1 Dose Pelati oder die entsprechende Menge frische Tomaten, entkernt und gehackt
Salz, Pfeffer
1/2 TL Zucker, je nach vorhandener Kochzeit auch mal mehr


Die Zwiebel im Öl dämpfen (wenn sie mal etwas Farbe annimmt bringt das eine neue Geschmacksvariante), Gemüsebrunoise, Steinpilze und Petersilienstängel mitdünsten, Tomaten dazugeben, salzen, pfeffern und auf kleinstem Feuer mindestens eine 3/4 Stunde vor sich hin köcheln lassen. Ab und zu mal umrühren und eventuell Flüssigkeit (mache ich manchmal auch mit etwas Rotwein) ergänzen.
Zum Schluss mit Salz und Pfeffer und ev. Zucker abschmecken und über die Spaghetti geben.
Genau, Spaghetti kochen sollte man ja auch noch. Und sie in Butter schwenken.
Aber dafür bleibt genug Zeit.

Käseschnitte, Walliser Art

Keine Ahnung,  ob die auch von andern so genannt wird.
Ich nenne sie so.
Denn die Zutaten ausser dem Brot kommen aus dem Wallis. Man könnte sie auch Williamine nennen, wenn wirklich eine reife Williamsbirne gebraucht würde, aber die gibt's leider nur sehr kurze Zeit. Die wäre eigentlich perfekt.
Aber jede andere reife Birne passt und jetzt sind einheimische Birnen ja zu kaufen. Mitten im Winter.
Einige Birnensorten schmecken besser, wenn sie gelagert worden sind.
Das haben sie mit dem Käse gemeinsam. Der schmeckt auch besser, wenn er gut gelagert ist. Und solcher ist auch auf meiner Käseschnitte.
 



1 Person

4 Scheiben Ruchbrot 
1 reife Birne, geschält, geviertelt, das Kerngehäuse (berndeutsch: ds Gröibschi)herausgeschnitten und blätterig aufgeschnitten
4 Scheiben Raclettekäse (da leiste ich mir den höhlengereiften), kräftiger Gomser Bergkäse oder ein anderer reifer Käse, der gut schmilzt
Weisswein
Butter
Pfeffer 


Das Brot mit den Birnenspalten belegen, mit Weissweinbeträufeln und den Käse darauf legen.
Jede Käseschnitte auf einen Klacks Butter auf's Blech setzen und im 200° heissen Ofen den Käse schmelzen lassen.
Man könnte auch das Brot auf der Unterseite mit Butter bestreichen, aber dann wird das Belegen zur Gymnastik. Wie auch immer, Hauptsache, das Brot brät noch zusätzlich in der Butter.