28 Januar 2012

Frischkäse-Griess-Quenelles auf Rahmlauch

Ich stelle fest, dass ich mich mit deutschen Bezeichnungen zum Teil schwer tue.
Knödel und Klösschen sind für mich als Schweizer kulinarisch vorbelastet.
Als schwer vorbelastet. Das tönt nach Tunke und ähnlich grauslichem aus der alten Teutschen Küche.
Gnocchi sind meist aus festem Teig und geschnitten und italienisch sind sie nun wirklich nicht.
Quenelles tönt etwas abgehoben nach haute cuisine. Aber Quenelles werden mit Teelöffeln geformt und so sollen sie auch heissen.
Meine Frischkäse-Griess-Quenelles sind wieder mal was aus der Rubrik: mal schauen was daraus wird.
Und es wurde.
Fast zu wenig, ich konnte kaum aufhören.
Irgendwie habe ich heute meinen heutigen Geschmack getroffen.
 


2 Personen (mit nicht allzu viel Hunger)

125 g Frischkäse
1 Ei
80 g Griess
Knoblauch, gehackt
Salz, Pfeffer, Muskat

2 kleine Stangen Lauch, halbiert und in Streifen geschnitten
Bratbutter
Salz, Pfeffer
2 dl Rahm


Frischkäse, Ei und Griess gut vermischen, würzen und etwas quellen lassen.
Den Lauch schneiden, waschen und in der heissen Butter kurz dämpfen bis er zusammenfällt, mit Salz und Pfeffer würzen, Rahm dazu giessen und etwas einkochen lassen.
Mit zwei Löffeln aus der Masse Klösschen (oder eben Quenelles) formen und ins leicht kochendem Wasser geben. Wenn sie an die Oberfläche steigen noch ca. 5 Minuten ziehen lassen. Herausheben und auf dem Lauchgemüse anrichten.

25 Januar 2012

Lauwarme Schwarzwurzeln an Balsamico-Vinaigrette


Winter-Spargel.
So werden Schwarzwurzeln auch genannt. Zu Recht.
Ein äussert delikates Gemüse.
So delikat, dass man sie scheinbar nur mit Handschuhen anfassen darf, wenn man andern Schreiberlingen glauben will.
Sie sollen die Hände verfärben. Und sich selber auch.
Tun sie.
Aber ich kann mit Handschuhen nicht arbeiten. Ich bin Koch, nicht Chirurg.
Es geht auch ohne.
Handschuhe und verfärbte Finger und verfärbte Schwarzwurzeln.
Ich schäle Schwarzwurzeln unter fliessendem Wasser, schneide sie und werfe sie direkt ins Kochwasser. Oder kaltes Wasser. Hauptsache es ist Säure in irgend einer Form mit drin, ein Schuss Essig oder etwas Zitronensaft.
Manchmal wird auch empfohlen, die Schwarzwurzeln erst zu kochen. Dann kann man die schwarze Schale wirklich einfach abziehen.
Aber die olfaktorischen Folgen für die Mitmenschen sind in dem Fall nicht zu verantworten.



2 Personen als Vorspeise
 
300 g Schwarzwurzeln, geschält (s.o.) und in Stücke geschnitten
Salz
1 Prise Zucker
Zitronensaft oder Essig

Für die Vinaigrette

1 EL Balsamico
2 EL Rapsöl
1 Ei, hartgekocht, sehr fein gehackt
1 kleine Zwiebel, sehr fein geschnitten
1 kleine Salzgurke, sehr fein gehackt
etwas Lauchgrün, in feinen Streifen
1 TL scharfer Senf
Salz, Pfeffer


Die Schwarzwurzeln in leicht gezuckertem, angesäuertem Salzwasser weichkochen (ca. 20 Minuten).
Die Zutaten für die Vinaigrette (das war meine heutige Variante, aber da kann mann/frau spielen) miteinander vermischen und über die abgetropften Schwarzwurzeln geben.
Schmeckt mir lauwarm am besten.
Den Rest der Vinaigrette für Sandwiches verwenden.
Da hat mein Mann ziemlich ungläubig geschaut, als ich das heute Abend beim Essen so beiläufig erwähnte. Aber der wird staunen.