13 August 2011

Spinatroulade mit Frischkäse

Da war doch... 
Wie war das noch mal... 
Haben wir doch damals in der "alten Post" gemacht...
Rezepte aufschreiben war zu meiner Zeit als Profikoch nicht wirklich mein Ding. So muss ich nun meine Hirnzellen anstrengen und ...ausprobieren.
Geht auch in fortgeschrittenem Alter noch.
 
Rouladenteig:

300 g Blattspinat, tiefgekühlt
1 Zwiebel , gehackt
1 Zehe Knoblauch, gehackt
Öl
Salz, Pfeffer, Muskat
3 Eier
100 g Sbrinz, gerieben
3 gehäufte EL Mehl

Füllung:

2- 3 rote Peperoni
100 g Frischkäse

Peperoni  in breite Streifen schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit Salz bestreuen und im sehr heissen Ofen backen, bis die Haut Blasen wirft , etwas auskühlen lassen und die Haut abziehen.

Spinat mit den Zwiebeln und dem Knoblauch andämpfen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und auskühlen lassen.

Die Eier trennen. Das Eiweiss sehr steif schlagen.
Eigelb mit einer Prise Salz schaumig rühren. Sbrinz, Mehl, Spinat und Eiweiss lagenweise auf das Eigelb geben und sorgfältig unterheben. Ca. 1 cm dick auf ein Backpapier streichen und bei 180° backen, bis sich die Oberfläche leicht bräunt (ca. 10 min). Etwas auskühlen lassen.
Frischkäse darauf verstreichen und mit den Peperoni belegen. Mit Hilfe des Backpapiers aufrollen und fest einwickeln.

Zum Erwärmen die Rolle in den noch heissen Ofen geben. Zum kalt essen im Kühlschrank fest werden lassen. In Scheiben geschnitten servieren.

04 August 2011

Kichererbsen in Joghurt-Tomatensauce

Morgen ist 1. August.
Nationalfeiertag.
Also feiern wir doch die Nation! Die Heimat, das Bodenständige, Authentische.
Und überlegen uns mal, wie unser Speiseplan aussähe, wenn wir alles wegliessen, was nicht auf unserm heimischen Mist gewachsen ist, übertragen gemeint.
Wir haben immer über den Tellerrand geschaut und vieles für gut befunden. Und nachgekocht. Und verändert. Und zum eigenen gemacht.
Ich habe meine erste richtige italienische Pizza mit 17 gegessen. War damals noch exotisch.
Such heute mal ein Suppenhuhn (authentisCH) unter all den Tiefkühlpizzen in der Kühltruhe im Supermarkt. Ist schon exotisch.
Mein erstes kulinarisches Highlight mit 19. Vietnamesisch. Essen wie Seide.
Sushi  mit 20, als sich alle schüttelten bei der Vorstellung , rohen Fisch zu essen.
Kartoffeln, Reis, Mais, Tomaten, Kürbis: alles Zugewanderte. Unsere Rösti ein Asylant.
Sogar unsere Nationalwurst, die Cervelat, schmeckt am besten im Darm aus Südamerika.
Sagen die, die gerne tote Tiere essen, die in Därmen gekocht sind.
Heimat ist immer Wandel, wie alles andere auch.
Aber es gibt Gruppen, die Grenzpfosten einbetonieren wollen.
Nur wo und wann?
Aber was soll jetzt Politik in einem Kochblog?
Kochen und Essen sind politische Handlungen: mit unserem Speiseplan beeinflussen wir Warenflüsse, Arbeitsbedingungen,  Umwelt und Weltpolitik.
Da kann jede und jeder selber weiterdenken.
Soweit meine erste 1. August-Rede.

Nun zum genussvollen Teil:
Noch kein Schweizer Klassiker, weil ich das so auch in indischen Kochbüchern noch nie gefunden habe. Man kann sich auch von Fremdem zu Eigenem inspirieren lassen.




2 EL Öl
1 TL Senfsamen
Curryblätter, getrocknet (ca. 8 Blätter) oder frisch (weniger)
Peperoncino, gehackt

1 Zwiebel,  gehackt
1/2 EL Knoblauch, gehackt
2 reife Tomaten, entkernt und in kleine Würfel geschnitten

1/2 Becher  Nature-Joghurt
Salz

1 Büchse Kichererbsen (oder selber gekochte), abgetropft
1 EL Koriander, gemahlen
frischer Koriander

Öl erhitzen, die Senfsamen darin rösten (sie platzen und springen herum, also Deckel drauf), Peperoncino und Curryblätter kurz mitrösten und die Zwiebeln zugeben. Weiterrühren bis die Zwiebeln etwas Farbe angenommen haben. Tomaten beigeben und etwas einkochen,  1 Esslöffel Joghurt einrühren und einkochen lassen. Den restlichen Joghurt immer löffelweise zugeben und einrühren. Salzen und zugedeckt ca. 5 min köcheln lassen.
Kichererbsen untermischen und 10 min mitkochen.
Vor dem Servieren Koriander untermischen.
Und wenn ich frischen Koriander zuhause gehabt hätte, wäre er noch gehackt und darüber gestreut worden.