17 Dezember 2011

Mutters Apfeltorte

Meine Mutter erstaunt mich immer wieder.
Wir sassen nach dem Frühstück in der Küche und sie werkte etwas herum. Als ich sie fragte, was sie da mache, meinte sie nur, das werde eine Apfeltorte. Sie wärmte Butter im Wasserbad, verrührte kurz das eine mit dem andern, schälte und schnitt Äpfel, butterte die Springform aus und ruck-zuck war die Torte im Ofen.
Und weit und breit keine Waage. Nicht mal ein Messbecher war zu sehen.
Sie hat das einfach so im Gefühl.
Wie den Spätzliteig auch.
Gut, den mache ich auch Handgelenk mal Pi, aber backen ohne Waage traue ich mich nicht, auch wenn ich fast ein Jahrzehnt als Profikoch am Herd stand.
Als ich sie nach dem Rezept fragte, weil die Torte wirklich lecker war, kramte sie diesen wunderschönen, uralten Zettel  hervor.
Die Backpulvermarke wird mittlerweile wohl irgend einem multinationalen Konzern einverleibt sein. Wander gibt's nur noch als Tramhaltestelle in Bern.
 
Das ursprüngliche Rezept ist zwar für Schmelzbrötli, also Madelaines, aber mit 3 Eiern und ein paar Äpfeln wird daraus Mutters Apfeltorte. Aber Mutter schüttelte es ja so oder so aus dem Ärmel.


Für eine kleinere Springform

150 g Butter, lauwarm bis flüssig
180 g Zucker
3 Eier
225 g Mehl
1 1/2 TL Backpulver
3 Äpfel, geschält , die Hälfte in feine Schnitze geschnitten, Rest gewürfelt

Die Eier mit dem Zucker verrühren, Mehl mit Backpulver mischen und unterrühren, die Butter unterrühren.
Die Hälfte des Teigs in die Springform geben und mit den Apfelwürfeln bestreuen. Restlichen Teig darauf verteilen und die Apfelschnitze hübsch in die Oberfläche stecken.
Bei 180° backen bis an einer eingesteckten Stricknadel kein Teig mehr kleben bleibt.
Wer Lust hat, kann die fertige Torte noch mit Puderzucker bestreuen.

26 November 2011

Käsekuchen

Wer jetzt etwas Süsses erwartet, kommt definitiv von ennet dem Rhein.
In der Schweiz ist "Chäs-Chueche" oder "-wäjie" oder  "-tünne" wirklich mit Käse gemacht.
Und das bei mir mit möglichst altem, reifem Hartkäse.
Und nur für Käsekuchen kaufe ich auch Emmentaler. Wenn es nach meinem Geschmack ginge, wäre der nie so weltberühmt. Aber in den Käsekuchen sollte er hinein.
Und einer meiner Lieblinge - alter Greyerzer - muss auch sein.
Und alles was sich an Hartkäseresten noch im Kühlschrank finden lässt.
Und irgendwann habe ich angefangen, das 2. Ei durch Quark zu ersetzen und mag die leichte Säure, die er bringt.
Und ganz so mächtig ist der Käsekuchen dann auch nicht.

 4 Personen (die sitzen bei mir nie am Tisch, 2/3 gehen sicher mal zu zweit weg. Den Rest esse ich kalt. Jedem seine kulinarischen Fehltritte)

1 Portion Kuchenteig, fertig ausgewallt oder selber gemacht  http://www.saison.ch/de/basiskochen/kuchenteig/
300 g Käse (2/3 Greyerzer, 1/3 Emmentaler), gerieben
1 EL Mehl
125 g Quark
1 Ei
ca. 2 dl Milch
Salz, Pfeffer, Muskat

Je nach Lust auch noch:
Knoblauch, fein geschnitten 
oder was ich erst in der Innerschweiz kennenlernte
Zwiebeln, geschnitten und in Butter gedämpft

Ein rundes Blech mit dem ausgewallten Teig belegen und den Teig mit der Gabel mehrmals einstechen. Den geriebenen Käse mit dem Mehl mischen, Quark, Ei und Milch unterrühren. Mit Salz Pfeffer und Muskat abschmecken, auf dem ausgewallten Teig verteilen und bei 180° in der unteren Hälfte (bei meinem uralten Elektroherd ist das so, sonst wird er oben zu schnell zu dunkel) des Ofen ca. 30 Minuten backen.
Eine währschafte Suppe vorher und Sellerie- und Randensalat oder im Sommer auch gern grünen Salat dazu:
E Guete