24 Dezember 2011

Brätchügeli-Pastetli, vegetarisch

Ich habe mich wieder mal an einem Vegi-Fertigprodukt versucht und siehe da: die Dinger sind wirklich fein!
Nämlich die "Brät"-Chügeli von delicorn.
Mein Mann war auf alle Fälle erst mal irritiert und meinte, ich hätte ihm zuliebe wieder mal Fleisch gekocht. Erst beim zweiten Hinschmecken bemerkte er die etwas krümeligere Konsistenz.


2 Personen

1 Packung Vegi-Brätchügeli (ich habe sie im COOP gekauft)
1 Zwiebel, ungeschält geviertelt
1 Lorbeerblatt
2 Nelken
1 Schuss Weisswein
2 Rüebli, geputzt und in Würfeli geschnitten
1/4 Knolle Sellerie, geschält und in Würfeli geschnitten
200 g kleine braune Champignons, geputzt
2 EL Butter, weich
2 EL Mehl
Rahm
Petersilie, gehackt
Salz, Pfeffer, Muskat
4-6 Blätterteigpastetli, fertig gekauft

So viel Wasser wie du Sauce erhalten willst mit der Zwiebel, Lorbeer, Nelken, Weisswein und Salz aufkochen und 10 Minuten leicht kochen lassen. Lorbeer, Nelken und Zwiebelschale (gibt die schönere Farbe) herausfischen und die Gemüse und Pilze darin weichkochen.
Die Butter mit dem Mehl verkneten und nach und nach in den kochenden Sud einrühren (das nennt sich küchenlateinisch beurre manié und hilft bei jeder zu dünn geratenen Sauce. Rest einfrieren und bei Bedarf direkt aus dem Tiefkühler brauchen) bis die gewünschte Dicke erreicht ist.
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, Petersilie einrühren und mit einem Schuss Rahm verfeinern.
Die Brätchügeli in der Sauce erhitzen.
Die Pastetli  bei 80° mindestens 20 Minuten im Ofen erhitzen. Auf der Packung wird was anderes stehen, aber so werden sie besonders knusprig (siehe Beweisfoto), bräunen brauchen sie meist nicht mehr und so können sie auch lange dort bleiben (mein Mann kommt berufsbedingt nicht immer pünktlich).
Mit den Chügeli und der Sauce anrichten.

Die Packung würde eigentlich für 4 Personen reichen, aber wenn man wie ich die Chügeli in der Sauce aufwärmt (weil mein Mann berufsbedingt…s.o.)und vergisst die Temperatur zu reduzieren und man zuerst noch etwas quatscht, kann man froh sein, wenn die Hälfte noch zu retten ist.


Das mit den Resten wir mich war dann halt nichts.
Das letzte Pastetli brüderlich mit dem Messer geteilt und dann kurz mit der Gabel hineingestochen...
Nachtrag 28. Dezember 2012:
Im Moment erhalte ich die Dinger nirgends mehr!!! Schade drum :-(((
Nachtrag 1. 1. 2013
Ich habe eben Bescheid erhalten, dass COOP die Vegi-Brätchügeli aus dem Sortiment gestrichen hat :-(((((

und weil das Rezept so oft gegoogelt wird, habe ich versucht die Brätchügeli selber zu machen. Den momentanen Stand der Versuche findet ihr hier: >Version 1.0 ; >Version 2.0

23 Dezember 2011

Pizzokels

Auch wieder eines der Rezepte, das in vielen Varianten durchs Netz und die Küchen geistert. Schon nur bei der Schreibweise ist man sich kaum einig: Pizokel, Pizzokels, Pizokkel, Pizzoccheri,…
Den meisten ist aber gemeinsam, dass ein Teil des Mehls Buchweizenmehl sein sollte. Aber nicht allen.
Die einen schaben sie vom Brett, andere treiben sie durchs Spätzlisieb und im Veltlin sind es kurze, breite Nudeln. Die gibt's auch fertig zu kaufen.
Solche waren es auch, die ich bei meinem ersten Bankett servierte, für das ich kochte. Und weil es für einen Kirchgemeinderat war, sollte das Menü auch politisch korrekt  bio und ohne Fleisch sein. An die Vorspeise ( cipolle sott'aceto? Funghi marinati?) und das Dessert kann ich mich nur vage erinnern, aber an eine Reaktion einer Frau schon.
"Was? Das war vegetarisch?" Die Gute hatte nicht bemerkt, dass ich kein Fleisch serviert hatte.
Ich nahm's als Kompliment!

Hier meine Variante:


2 Personen (ist zwar zu viel Teig, den Rest mache ich ohne Gemüse fertig und friere ich ein)

150 g Buchweizenmehl
150 g Weissmehl
3 1/2 dl lauwarme Milch
2  Eier
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
400 g verschiedene Saisongemüse (für mich gehören Wirz, Rüebli und Sellerie zwingend dazu), geputzt und kleingeschnitten
2  Kartoffeln
150 g Sbrinz oder Bündner Bergkäse, geraffelt
60 g Butter
1 Knoblauchzehe, in dicke Scheibchen geschnitten



Für den Teig Mehl, Milch, Eier und Gewürze mischen und zu einem zähflüssigen Teig verarbeiten. Mindestens 30 Minuten ruhen lassen. 
Wenn ich s nicht vergesse, wässere ich jetzt das Holzbrettchen. Auf dem nassen Brett rutschen die Pizzokels besser.
Das Gemüse und die Kartoffeln in Salzwasser nicht zu weich kochen. Herausnehmen und beiseite stellen. Den Teig vom Brett in den kochenden Gemüsesud schaben. Das Messer oder den Spatel dabei immer wieder in Wasser tauchen (so klebt's weniger). Sobald die Pizzokel an die Oberfläche steigen, das Gemüse und die Kartoffeln nochmals kurz dazugeben. Mit einer Schaumkelle herausheben und in einer vorgewärmten Schüssel lagenweise mit dem Käse bestreuen.
Den Knoblauch in der Butter rösten und die Pizzokels damit abschmelzen.

Der Kochsud ist übrigens eine wunderbare Suppengrundlage für den nächsten Tag.