06 Januar 2012

Lauch-Käse-Cannelloni mit geröstetem Knoblauch

An diesem Rezept sind Andrea und die heiligen drei Könige schuld.
Gestern Abend lag ich im Bett und Andrea liess mich nicht schlafen. Sie rüttelte am Haus und blies mir fast die Vorhänge ins Gesicht. Damit keine falschen Gerüchte aufkommen: Andrea ist der Sturm, der immer noch draussen wütet.
Und Drei Könige ist heute und eigentlich Feiertag bei uns.
Sind die Läden nun geschlossen oder nicht?
Also mal überlegen, was alles noch an Vorräten vorhanden ist und was man daraus wie kochen könnte.
Mein Mann meinte heute, kein Wunder, dass ich nicht einschlafen könne, wenn ich darauf warten müsse, bis alles fertig gekocht sei.
Aber keine Angst, so lange wie meine schlaflose Nacht dauert es wirklich nicht .

2 Personen

1 Rolle Pastateig (war noch im Tiefkühler), aufgetaut
2 Stangen Lauch, halbiert und fein geschnitten
1 EL Bratbutter
Salz, Pfeffer
50 g Sbrinz, gerieben
2 Zehen Knoblauch, in Scheiben geschnitten
1 El Bratbutter
1 EL Mehl
1 dl Milch
1 dl Halbrahm
Salz, Pfeffer
Sbrinz, gerieben

Die Bratbutter stark erhitzen und den geschnittenen und danach gewaschenen, noch leicht nassen Lauch darin unter ständigem Rühren dämpfen. So ist der Lauch rasch gar und behält seine schöne grüne Farbe. Zum Schluss salzen und pfeffern.
Die Methode Lauch zu kochen stammt von Andrea. Die Andrea ist aus Fleisch und Blut und war eine wunderbare Köchin in der Brasserie Lorraine und mit ihr zusammen habe ich an schwullesbischen Soireen gekocht.
Auskühlen lassen und den Sbrinz untermischen.
Den Knoblauch in Bratbutter hellbraun rösten, das Mehl kurz mitdünsten und mit Milch und Rahm ablöschen. Zu einer dicklichen Sauce kochen und mit Salz und Pfeffer würzen, etwas Sbrinz unterrühren und schmelzen lassen.
Den Pastateig auswickeln, in 10-15 cm grosse Stücke schneiden und leicht befeuchten (so kleben die Röhren dann auch zusammen). Die Lauchmasse auf die Teigstücke verteilen und mit den Fingern längliche Häufchen formen und fest in den Teig einwickeln. Die Teigrollen in eine feuerfeste Form geben, Sauce darüber, Käse darauf gestreut und ab in den Ofen bei 180° zum überbacken:

Andrea, Scheinwerfer.

Ah nein, das ist noch mal eine andere Andrea.

04 Januar 2012

Nüssler mit Ei

Wenn ich hier sage, ich hätte Nüssler zum Zmittag, meinen alle, ich hätte Besuch.
Nüssler sind im Talkessel von Schwyz  Fasnachtsfiguren. Und Nüsseln ist ihr Tanz.
Den Salat nennen sie Nüssli-Salat, obwohl keine kleinen Nüsse drin sind.
Schweizer Mundarten können echt verwirrlich sein.
Gemeint ist eigentlich Feldsalat oder Rapunzel.
Den gab's früher nur im Winter und das waren kleine, feste Büschel, die sich nur sehr aufwändig von der anhaftenden Erde befreien liessen. Und meist blieb trotzdem etwas hängen und das knirschte dann unangenehm zwischen den Zähnen.
Heutzutage gibt's ihn ganzjährig und langblättrig und nicht halb so aromatisch wie früher. Und wenn man die gehackten Eier darauf gibt, sackt er in sich zusammen (Beweisfoto nebenstehend. So war das eigentlich nicht geplant).
Aber er lässt sich besser waschen.
Aber eigentlich geht's hier nur um die Sauce.
Einfacher geht's kaum, aber sie passt hervorragend.
Und wenn du irgendwo Freilandnüssler findest, dann schmeckt's  doppelt so gut.




1 Portion Nüssler oder Nüssli-Salat oder Feldsalat oder Rapunzel oder wie du ihn auch immer nennst
1 Ei, hartgekocht, geschält und gehackt
1 EL Balsamico-Essig
2 EL Rahm
Salz, Pfeffer

Essig, Rahm, Salz und Pfeffer zusammen verrühren und den Salat auf die Sauce geben. Das Ei darüber streuen.
Ich mag das übrigens nicht, wenn der Salat mit Sauce überschüttet wird.
Salat gehört gemischt.
Und zwar erst am Tisch.
Irgendwas muss mein Mann doch auch machen.