08 April 2013

Felchenfilets an Frühlings-Grenobloise



Wieder eines der kulinarischen Rätsel auf das nicht mal Wikipedia eine Antwort weiss.
Wieso heisst gebratener Fisch mit Kapern und Zitronen "à la Grenobloise", wenn weder Kapern noch Zitronen noch Fisch in grösserem Ausmass aus der Gegend von Grenoble kommen? Oder war die Isère früher das Fischgewässer "par excellence"?
Wie auch immer, ich mag Fisch nach Grenobler Art: das butterige, die Säure, das Aroma der Kapern.
Und für meinen Karfreitagsfisch habe ich noch einen Hauch Frühling in Form von Bärlauch hineingeschmuggelt.
Fischfilet à la GrenobloisePasst wunderbar.
Finde ich.



2 Personen

300 g Felchenfilets
1/2 Zitrone
Salz, Pfeffer
Mehl
Bratbutter
50 g Butter, darf auch mehr sein
1/2 Zitrone, filetiert
1 EL Kapern, abgetropft und gehackt
Bärlauch, fein geschnitten
Salz, Pfeffer


Die Felchenfilets waschen, trockentupfen, mit Zitronensaft beträufeln und etwas marinieren lassen.
Auf beiden Seiten salzen und pfeffern. Im Mehl wenden, das überschüssige Mehl abklopfen und in der heissen (!) Bratbutter erst auf der Hautseite braten, wenden (da kommt ein Metallspachtel sehr kommod) und auf der andern Seite fertig braten.
Meine Filets kamen aus dem Genfersee, dort scheinen die Felchen kleiner zu sein als hier bei uns. Ich konnte sie nicht braten, bis sie schön braun waren, sonst wären sie trocken geworden. Item.
Die Filets auf eine Platte geben und warmstellen.
Die Butter in der Fischpfanne zerlassen, die Zitronenfilets und die Kapern darin kurz schwenken, Bärlauch dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Fische geben.
 

P.S.: Klar können auch andere Fische auf diese Art zubereitet werden, aber Egli (Barsch), Zander und Saibling sind mittlerweile rar (unsere Seen sind zu sauber, so paradox das klingt) und selten mehr aus einheimischem Fang erhältlich. Unsere BerufsfischerInnen (hier am Vierwaldstättersee hat's auch eine Fischerin) darben.

P.S.: Und: Klar weiss ich, das Karfreitag schon lange vorbei ist, aber wenn man Fisch mag und isst, kann er auch an jedem andern Tag gegessen werden.

Pizza primavera, Pizza mit Bärlauch und Spinat



Eigentlich ist das Scheisswetter (sorry)schuld.
Irgendwoher kam diese Lust nach Pizza, aber die Lust mir eine auswärts zu besorgen hielt sich bei dem tristen Grau in Grenzen.
Und da war ja auch der Büffelmozzarella, den ich vor dem Entsorgen gerettet hatte. Nicht dass ich auf die Jagd nach herabgeschriebenen Artikeln gehe, aber ein so edles Produkt und dann noch in Bio-Qualität: dafür würde ich ganz sicher innert Kürze eine Verwendung finden.
Ich fand sie.
In Form eben jener Pizza, die ich für mich ganz alleine von Grund auf machte.
Geht aber sicher auch für mehrere.
Oder mit fertigem Pizzateig.

pro Person
Pizza mit Bärlauch und Spinat 
Teig:
200 g Weissmehl
Salz
10 g Hefe
2 EL Olivenöl
ca. 1,5 dl Wasser, lauwarm
Abkürzung: fertiger Pizzateig

Tomatensauce:
2 EL Olivenöl
1/2 Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 kleine Büchse geschälte Tomaten, gehackt
1/2 TL Zucker
1/2 TL Basilikum, getrocknet
Salz, Pfeffer

Belag:
ca. 50 g Blattspinat, blanchiert (wäre schöner) oder (wie in meinem Fall) aufgetaut
Salz
100 g Mozzarella di Buffalo, in Würfel geschnitten
eine Handvoll Bärlauch, in feine Streifen geschnitten
Olivenöl, Pfeffer

Die Hefe in etwas vom Wasser auflösen. Weissmehl in einer Schüssel mit dem Salz mischen und eine Mulde formen. Olivenöl, Wasser und die aufgelöste Hefe hineingiessen und das Ganze zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Bei der kleinen Menge funktioniert das bestens mit den Knethaken der Küchenmaschine, sonst ist Handarbeit angesagt. Zugedeckt an der Wärme gehen lassen, bis er das Volumen mindestens verdoppelt hat.
Zwiebel im Öl dämpfen, Knoblauch dazugeben und kurz mitdämpfen. Mit den Tomaten ablöschen und mit Zucker, Salz, Pfeffer und Basilikum würzen. Auf kleinem Feuer einkochen lassen, bis sich das Öl absetzt.
Den Ofen auf höchster Stufe vorheizen.
Den Teig aus der Schüssel nehmen, mit etwas Mehl bestäuben und auf einem Blech rund ausziehen (die Artistikübungen mit in der Luft herumwirbeln überlasse ich anderen). Zwei Löffel Sauce darauf verstreichen (was übrigbleibt einfrieren) und den Spinat darauf verteilen. Wenn der Spinat aus dem Tiefkühler kommt jetzt noch etwas salzen, frisch blanchierter hat genügend Salz.
Backen bis der Rand leicht gebräunt ist. Je nach Power des Ofens dauert das 3-10 Minuten. Meiner ist eher lahm.
Bärlauch und Mozzarella darüber streuen und wieder in den Ofen geben bis der Käse schmilzt.
Mit etwas Olivenöl begiessen und Pfeffer frisch darüber mahlen.