14 August 2021

lattich-pfifferling-rolle


Ich kann einfach nicht widerstehen. Immer wenn sie im Regal der Gemüseabteilung auftauchen muss ich zuschlagen: Eierschwümm, Eierschwämme, Pfifferlinge oder wie du sie auch immer nennst. Ich liebe sie.

Und den Lattich fand ich auch. Eines der unterschätzten Gemüse.

Die zwei sind zusammen eine Paarung, die ich schon in anderen Varianten gekocht habe und mir sehr schmeckt.

Für dieses Mal habe ich eines meiner alten Rezepte etwas abgewandelt und ich denke, dass das Resultat sich schmecken lassen kann.

Während ich den Text schreibe, warten die vorbereitete Rolle und ich nämlich auf meinen Mann.

 

2 Personen

1 grosser Lattich, ca. 400 g oder 2 kleine
150 g Eierschwümm, geputzt und gehackt
1 Zwiebel, gehackt
Salz, Pfeffer
Bratbutter
1 Ei
ca. 2 EL Paniermehl


getrocknete Pfifferlinge, zu Pulver vermahlen
1 kleines Rüebli, in kleine Würfel geschnitten
1 Stück Stangensellerie, in kleine Würfel geschnitten
1dl Rahm
1 dl Wasser
etwas von meiner Vegi-Instantbouillon
Salz, Pfeffer


Den Lattich vierteln und im Salzwasser blanchieren. Abschrecken.

Die Eierschwämme in der Bratbutter anbraten, die Zwiebel dazugeben und etwas weiterbraten, salzen und pfeffern.

Etwas auskühlen lassen, das Ei dazu geben und mit dem Paniermehl etwas abbinden.

Den abgetropften Lattich auf Klarsichtfolie neben- und etwas übereinanderlegen und den Strunk wegschneiden. Wer auf ganz sicher gehen will, kann sie auch kreuzweise übereinanderlegen. Mit Klarsichtfolie abdecken und die dicken Stiele flachklopfen. So wie die Ägypter früher ihren Papyrus gemacht haben.

Die Pilzmasse auf der Strunkseite verteilen und mit Hilfe der Klarsichtfolie aufrollen und in ein feuerfestes Geschirr geben.


Die Gemüsewürfel, ca. 2 TL vom Pfifferlingpulver, Rahm und Wasser dazu geben. Würzen.

Bis hierhin lässt sich alles wunderbar vorbereiten und dann kann der Mann oder andere Mitesser kommen, wann sie wollen.

In etwa 30 Minuten kann man dann essen, wenn man den Ofen einschaltet und das ganze bei 180° gart.

In der Zeit wird auch der Kartoffelstock geschehen, den ich für das heutige Menü geplant habe.


Fazit: lecker!

Für einen gewöhnlichen Samstag etwas aufwändig, aber lohnt sich.

Und die ersten Eierschwämme des Jahres muss man doch etwas zelebrieren.

13 August 2021

aprikosechueche, ma façon

Mein Mann isst ja manchmal für zwei, aber dann sind wir trotzdem nur drei und Fertigkuchenteig gibt es nur in einer Grösse.
Für das grosse Blech.
Und wenn der Kuchen dann schon mal auf dem Tisch steht und so fein riecht und schmeckt und mit der Nidle dazu...Am Schluss war uns manchmal unwohl, weil wir zu viel gegessen hatten. 
Da habe ich angefangen, das kleine Blech zu brauchen und den überflüssigen Teig einfach einzuklappen. Passt perfekt und wenn man den guten Butterkuchen- oder -blätterteig nimmt, stört der dickere Rand überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man könnte das doch ausnutzen und dort in die doppelte Lage noch eine Überraschung einbauen.
Wollte ich ausprobieren, Aprikose und Mandel sind ein Traumpaar und wieso nicht eine Mandelfüllung im Rand eines Aprikosenkuchen verstecken?
„Gedacht, getan“, dachte ich und tat.


Nur gab es meinen Butterblätterteig nur in rechteckig. Aber mein Experiment wollte ich trotzdem durchführen, jetzt halt in einer etwas abgewandelten Version und die sieht so aus:

für ein Blech von 22cm Durchmesser

 

50 g Mandeln gemahlen
25 g Zucker
einige Tropfen Rosenwasser, geht auch ohne, bringt aber den Marzipangeschmack
25 ml Wasser

ca. 400 g Aprikosen, entsteint und in Spalten geschnitten

Fertig-Blätterteig, ausgerollt
 
2 Eier
2 EL Zucker
1 DL Milch
1/2 TL Vanille, gemahlen

 

Den Ofen auf 200° vorheizen und eine Schale mit Wasser hineinstellen.

Mandeln, Zucker, Rosenwasser und Wasser zu einer Pate verrühren.

Vom Blätterteig ein quadratisches Stück abschneiden, die Mandelmasse darauf verstreichen, den Teig ins Blech mit dem Backpapier vom Teig ins Blech heben und die Ecken umschlagen. Mit den Aprikosen belegen und ab in die untere Hälfte des Ofens. Und wie immer bei Blätterteig, eine Schale mit Wasser auf den Boden des Ofens stellen.

Die Eier, den Zucker, die Milch und die Vanille zusammen verrühren und nach ca. 10 Minuten auf den Kuchen giessen.

Für etwa 20 Minuten im Ofen lassen, bis der Guss gestockt und der Rand eine schöne Farbe angenommen hat.

Den Ofen ausschalten und das Blech auf den Ofenboden stellen. Eine Kelle in die Ofentüre klemmen und den Kuchen dort noch für 10 Minuten drin lassen. So backt der Boden noch etwas mehr (was er meistens noch sollte) und wird schön fest.

Den Trick habe ich mal aufgeschnappt. Wenn ich mich recht erinnere, stammt er vom Gfeller am Bärenplatz und der war berühmt für seine Obstkuchen.

Gibt es den Gfeller überhaupt noch?

Ich war schon so lange nicht mehr in Bern

Übrigens: Der ursprüngliche Plan war den Teigrand ringsherum einzuklappen. Aber so sieht er auch hübsch aus.

 






































 

 

05 Juli 2013

Lauch-Käse-Törtchen


So was entsteht, wenn ich schon mitten im Nachmittag Hunger habe und mir überlege, was ich wohl am Abend mit dem Inhalt meines Kühlschranks anfangen könnte.
Und weil mein Mann gerade da auftauchte, als ich die Dinger aus dem Ofen holte, wurde aus meinem Mittagessen für den nächsten Tag (der kluge Mann kocht ja vor...)das zweite leichte Abendessen für ihn.



2 Personen, 4 Personen als Vorspeise

150 g Lauch, halbiert und in feine Streifen geschnitten
1 EL Bratbutter
2 Eigelb
50 g weiche Butter
Salz, Pfeffer, frisch geriebener Muskat
100 g Mehl
1 TL Backpulver
50 g Sbrinz, gerieben
ca. 1 dl Milch
2 Eiweiss, mir einer Prise Salz sehr steif geschlagen






Bratbutter erhitzen und den gewaschenen und abgetropften Lauch darin unter Rühren dünsten.
Ich wasche Lauch immer erst nach dem Schneiden, so wird auch die Erde herausgewaschen, die sich irgendwo zwischen den Blättern versteckt. Und die paar Vitamine, die ich im Wasser heraus spüle, hole ich wieder auf, weil der sehr feuchte Lauch in der heissen Butter sehr schnell gar wird.
Auskühlen lassen.
Die Eigelb mit der Butter schaumig rühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Mehl, Backpulver und Käse mischen.
Einige Löffel der Mehl-Käsemischung mit der Milch und dem Lauch sorgfältig unter die Eigelbmasse heben.
Und jetzt geht's weiter wie bei einem Biskuitteig:
Mehl und Eischnee lagenweise auf die Eigelbmasse geben und ganz sorgfältig unterheben.
Stell dir vor, dass all die Luftbläschen im Eischnee noch ganz bleiben sollten.
Den Teig auf vier kleine flache Förmchen verteilen (ich kann mir auch gut vorstellen, dass man aus dem Teig auch Muffins machen könnte) und bei 180° ca. 20 Minuten backen.

Ich habe dazu Blattsalat und diese Gemüse-Vinaigrette serviert:

2 EL Öl (bei mir: kaltgepresstes Rapsöl)
1 EL Weissweinessig
1 TL Dijon-Senf
1 Frühlingszwiebel, in feinen Streifen
1/2 Stange Sellerie, in kleine Würfel geschnitten
einige Radieschen, in kleine Würfel geschnitten
Salz, Pfeffer

Öl, Essig und Senf mit dem Schneebesen gut verquirlen (wenn man Glück hat wird sogar eine homogene Sauce daraus), die feingeschnittenen Gemüse untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.