05 Juli 2013

Lauch-Käse-Törtchen


So was entsteht, wenn ich schon mitten im Nachmittag Hunger habe und mir überlege, was ich wohl am Abend mit dem Inhalt meines Kühlschranks anfangen könnte.
Und weil mein Mann gerade da auftauchte, als ich die Dinger aus dem Ofen holte, wurde aus meinem Mittagessen für den nächsten Tag (der kluge Mann kocht ja vor...)das zweite leichte Abendessen für ihn.



2 Personen, 4 Personen als Vorspeise

150 g Lauch, halbiert und in feine Streifen geschnitten
1 EL Bratbutter
2 Eigelb
50 g weiche Butter
Salz, Pfeffer, frisch geriebener Muskat
100 g Mehl
1 TL Backpulver
50 g Sbrinz, gerieben
ca. 1 dl Milch
2 Eiweiss, mir einer Prise Salz sehr steif geschlagen






Bratbutter erhitzen und den gewaschenen und abgetropften Lauch darin unter Rühren dünsten.
Ich wasche Lauch immer erst nach dem Schneiden, so wird auch die Erde herausgewaschen, die sich irgendwo zwischen den Blättern versteckt. Und die paar Vitamine, die ich im Wasser heraus spüle, hole ich wieder auf, weil der sehr feuchte Lauch in der heissen Butter sehr schnell gar wird.
Auskühlen lassen.
Die Eigelb mit der Butter schaumig rühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Mehl, Backpulver und Käse mischen.
Einige Löffel der Mehl-Käsemischung mit der Milch und dem Lauch sorgfältig unter die Eigelbmasse heben.
Und jetzt geht's weiter wie bei einem Biskuitteig:
Mehl und Eischnee lagenweise auf die Eigelbmasse geben und ganz sorgfältig unterheben.
Stell dir vor, dass all die Luftbläschen im Eischnee noch ganz bleiben sollten.
Den Teig auf vier kleine flache Förmchen verteilen (ich kann mir auch gut vorstellen, dass man aus dem Teig auch Muffins machen könnte) und bei 180° ca. 20 Minuten backen.

Ich habe dazu Blattsalat und diese Gemüse-Vinaigrette serviert:

2 EL Öl (bei mir: kaltgepresstes Rapsöl)
1 EL Weissweinessig
1 TL Dijon-Senf
1 Frühlingszwiebel, in feinen Streifen
1/2 Stange Sellerie, in kleine Würfel geschnitten
einige Radieschen, in kleine Würfel geschnitten
Salz, Pfeffer

Öl, Essig und Senf mit dem Schneebesen gut verquirlen (wenn man Glück hat wird sogar eine homogene Sauce daraus), die feingeschnittenen Gemüse untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

07 Mai 2013

Vegi-Instantbouillon, selbstgemacht


Ich schaue mir gerne Kochhefte an.
Nicht dass ich dann Rezepte nachkoche, meist liegen sowieso nur tote Tiere auf den Tellern herum, Vegi ist rar, aber als Anregung taugt's allemal.
Wirklich Neues finde ich eher selten, dafür stehe ich wohl schon zu lange am Herd.
Aber die Idee von Frau Wildeisen, eine trockene Suppenbasis selber herzustellen, war mir neu, fand ich spannend und hab's gleich mal ausprobiert.
Und natürlich nach meinem Gusto und Vorrat und Saison abgewandelt.
Bei Frau Wildeisen sieht die Zutatenliste so aus:

2 Zwiebeln
120 g Rüebli
100 g Sellerie
100g Lauch
2 Tomaten
100 g Champignons
2 TL getrocknete Provence-Kräuter
2 TL Fleur de Sel

Bei mir so:

1 Rüebli
1/4 Sellerie
1 kleine Stange Lauch
1 Handvoll getrocknete Steinpilze
einige Herbsttrompeten, getrocknet
4 getrocknete Tomaten
1 Zehe Knoblauch
1 kleines Lorbeerblatt
1/2 TL Pfeffer
je 1 TL Rosmarin, Thymian, Basilikum, getrocknet
2 EL Salz
1 EL Hefeflocken
wer daran denkt: 1 Zwiebel

Die gerüsteten und geputzten Gemüse in dünnste Scheiben schneiden, auf Backpapier im leicht geöffneten Ofen (Kelle einklemmen) bei 80° trocknen lassen. Dauert je nach Dicke der Scheiben 2-4 Stunden.
(Gutsortierte Hausfrauen/-männer haben sicher einen Dörrex, der könnte hier wieder mal im Betrieb genommen werden)
Auch die eigentlich schon getrockneten Tomaten und Pilze wanderten ihre Zeit in den warmen Ofen, die haben ein gehöriges Mass an Restfeuchte (alles was man nicht brechen kann ist noch feucht und kann beim anschliessenden Zerkleinern das Mahlwerk oder die Messer werden)
Im Cutter (Frau Wildeisen, elektrisch) oder einer alten Kaffeemühle (housi, handbetrieben) möglichst fein mahlen.
Salz und Gewürze untermischen.
Fertig ist die Suppen- oder Saucengrundlage wo man endlich genau weiss, was drin ist.
Oder nicht drin, wie die E's und die andern Dinge mit den pseudolateinischen Namen.
Oder die Zwiebeln, die mir erst wieder in den Sinn kamen, als der Rest schon fast trocken war.
Aber sie schmeckt auch so. Und macht Lust auf unzählige neue saisonale Varianten.
In einem Glas mit gut verschliessbaren Deckel aufbewahren.
Auf 2 dl Wasser 1 TL Bouillonpulver geben und kurz aufkochen.