31 Dezember 2011

Zibelechueche

Den gibt's in Bern am Zibelemärit.
Und der heisst Zibelemärit und nicht Zwibelimärcht oder noch schlimmer.
Und Zibelemärit ist dann, wenn die Stadtberner vorsichtshalber die Stadt am Vorabend verlassen haben oder sich in der Wohnung verbarrikadieren.
Weil am Zibelemärit wird die Stadt frühmorgens busweise mit vergnügungssüchtigen Nichtbernern überschwemmt, die sich dann mit seltsamen Kopfbedeckungen und mit Zuckerzwiebelketten behängt konfettischmeissend und gummihammerschwingend an den Marktständen vorbei  und durch die Gassen zwängen.
Berner tauchen erst wieder spätabends auf und reden von den Zeiten, als Konfetti erst Punkt vier am Nachmittag (!) geschmissen werden durften und das nur im "Gschtungg" in der Spittelgasse.
Aber Zibele- und/oder Chäschueche essen viele auch.
Als Reminiszenz an alte, vergangene Zeiten.
Wenn auch erst kurz vor Neujahr, wie ich heuer.



Für ein Blech von ca. 30 cm

700 g Zwiebeln, geschält und feine Streifen geschnitten
2 EL Bratbutter
Salz, Pfeffer, Muskat
1 dl Nidle (Rahm oder Sahne für Nichtberner)
1,5 dl Milch
2 Eier
Kuchenteig (geriebener Teig), rund ausgewallt

Die Zwiebeln in der Butter andämpfen ohne Farbe annehmen zu lassen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und etwas auskühlen lassen. Nidle,Milch und Eier unterrühren und die Masse auf dem mit dem Teig belegten Blech verteilen.
Im Ofen bei 180° ca. 20 Minuten backen und heiss mit Salaten servieren.
Wer bei dieser Menge Zwiebeln Angst vor etwaigen Folgen für die Verdauung hat: gedämpfte Zwiebeln sind nicht so arg und Bio-Zwiebeln schon gar nicht.
Das traue auch ich mich.

Der Teller auf dem Bild stammt übrigens von einer Berner Töpferei, die auch immer auf dem Zibelemärit einen Stand hatte.

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