02 Januar 2012

Lauch-Kartoffel-Auflauf

Ich habe ihn mal "Härdöpfuuflouch" getauft, weit in den 80ern zurück.
Einer meiner Klassiker.
Kartoffeln und Lauch sind immer drin, der Guss wird je nach Kühlschrankinhalt abgewandelt: mal nur Eier, mal mit Quark oder -wie bei dem auf dem Bild- Frischkäse.
Schmecken tut er immer.
 

2 Personen

500 g Kartoffeln, in der Schale gekocht und in dicke Scheiben geschnitten
500 g Lauch, geschnitten und gewaschen (in der Reihenfolge. Klar schwimmen da einige Vitamine davon, aber die Erde, die sich zwischen den Blättern versteckt, auch. Keine Ahnung wie die da immer hinkommt)
1 EL Bratbutter
120 g Frischkäse oder Quark
1 Ei (oder 2, wenn weder Quark noch Frischkäse zur Hand ist)
ca. 1,5 dl Milch, kalt
Salz, Pfeffer, wenig Muskat
Sbrinz, gerieben

Wenn's eilt: Kartoffeln 8 Minuten im Dampfkochtopf kochen, aber nicht abschrecken, sie platzen sonst.
Den Lauch schneiden, waschen und in der Butter dämpfen. Salzen, pfeffern und muskaten (ich kann auch wortschöpferisch sein), etwas auskühlen lassen.
Frischkäse und Milch einrühren und erst am Schluss das Ei. In der Reihenfolge muss man nicht so lange warten, bis der Lauch ganz ausgekühlt ist und das Ei gerinnt erst im Backofen.
Wenn du den Dampfkocher brauchst, sollten die Kartoffeln jetzt so weit sein.
Die Kartoffeln in Scheiben geschnitten auf den Boden einer Auflaufform geben, die Lauchmasse darüber verteilen und mit geriebenem Käse bestreuen. Ein paar Butterflocken darüber verteilen für eine schöne Kruste und ab in den Ofen.
180°, ca. 20 Minuten.

01 Januar 2012

Prosit Neujahr


Erst mal:
Es guets Nüüs wüüscht a üüch ds Süüli!
(tschuldigung, das ist Schwyzer Lokalidiom und heisst: Ein gutes neues Jahr wünscht Euch das Schweinchen)
Und ich natürlich auch.
An den Festtagen habe ich festgestellt, wie sehr ich auch an kulinarischen Traditionen hänge.
Essen und zwar ganz bestimmtes Essen gehört zu den Festtagen wie Lametta und Lichter.
Mein heutiges Neujahrsmenu gehört auch dazu.
Und ist wieder mal was aus der Gattung "Wie kannst du so etwas nur essen?". Aber irgendwie wäre die ganze Festzeit unvollständig ohne.
Aber ich liebe Rindszunge an Kapernsauce. Und ganz klar gehört auch "Härdöpfuschtock" oder wie man hier sagen würde "Gummelischtunggis" dazu.
Aber dafür habe ich mit einer Novität  gestartet. Wobei Novität das falsche Wort ist. Es ist wieder mal eines der "pro specie rara"-Dinger:
Sieht nicht nur wunderschön aus. Schmeckt auch so.

Carpaccio und Tatar aus Chioggia-Randen mit Meerrettich und Orangen

Ich hatte sie schon mal früher gekauft und gedünstet, aber da verlieren sie einen Teil ihrer wunderbaren Färbung.
Und das ist jammerschade.
Und es wäre auch jammerschade, wenn ein so wunderbares Gemüse verschwinden würde. Aber zum Glück gibt es "pro specie rara" und die seltenen alten Gemüsesorten finden so auch wieder in die Supermarktregale.
Augen auf beim Gemüsekauf.
Hingegen findet sich Meerrettich bei COOP nur noch selten in nicht verarbeiteter Form.
Da musste ich auf Migros ausweichen.
Aber gut in Frischhaltefolie eingewickelt hält sich so ein Stück zum Glück lange im Kühlschrank. Und wartet weiterer Verwendung.




2 Personen

1 Chioggia-Rande, geschält, vom Strunk zur Spitze halbiert und in feinste Scheiben geschnitten
1 EL Weissweinessig
2 EL Rapsöl, kaltgepresst (Nussöl wäre sicher auch fein)
frischer Meerrettich, gerieben
Salz, Pfeffer
1 Orange, geschält und filetiert

Die schönsten Randenscheiben auf einen Teller anrichten, den Rest in feine Streifen schneiden und mit Essig, Öl, Meerrettich, Salz und Pfeffer anmachen.
Orangenfiletiere ich immer direkt in der Hand und nicht auf dem Brett. Geht für mich am besten so.
Und wenn man das direkt über dem Randentatar macht, tropft der Saft hinein, der sonst verloren wäre.
Wer auf dem Brett filetiert, einfach noch 1 EL Orangensaft zu den Randen mischen.
Die Orangenfilets auf dem Randencarpaggio arrangieren, den Tatar in die Mitte geben. Manche würden dafür Ringe brauchen, eine der vielen Anricht-Moden, die ich schon beobachten konnte. In den 90ern wurde alles aufeinandergeschichtet, heute wird alles in rechteckigen Tellern aufgereiht. Moden eben. Hauptsache dir gefällt es.
Die Randenscheiben mit etwas Marinade beträufeln und mit einigen Petersilienblättern aufhübschen.