17 Dezember 2011

Polenta Anita

Nein, sie heisst nicht wirklich so, aber ich habe Anita versprochen, ihr ein Rezept zu widmen und die Farbe ist ziemlich genau die des Kostüms, das ich ihr dieses Jahr für das theater brunnen genäht habe.
(Wen's interessiert: Premiere ist am 26.12 2012, Reservationen und weitere Infos unter www.theaterbrunnen.ch).
Der richtigen Name ist "polenta corvina".

Aber eigentlich beginnt die Geschichte damit, dass ich mit meinem Mann am Sonntag  kurz nach Locarno einen Kaffe trinken ging. Das geht von uns aus mit der Bahn ganz entspannt ohne Umsteigen und ist Ferien in Kurzform. Noch etwas am Lago Maggiore entlang spaziert und da war dieser Stand mit Tessiner Spezialitäten. Unter anderem auch Mehl oder eher Gries aus schwarzem Mais.
Mais gibt's scheinbar nicht nur nur in gelb und weiss, auch rot und schwarz wurde früher kultiviert. Und heute eben wieder auch.
Nur das die "schwarze" Polenta beim kochen lila wird.
Schaut eigenartig aus, aber zusammen mit schwarzen Bohnen in Tomatensauce und gelben Karotten zusammen mit Randen und Zwiebeln gedämpft ergibt's ein wunderbares Fehlfarben-Menu.
Und die lila Polenta Anita schmeckt wunderbar.
Wer's nicht glauben will: einfach nachkochen und beim Essen die Augen schliessen.

 


Die Polenta (auch die gelbe) koche ich so:

Wasser
1 Zwiebel, halbiert (für gelbe Polenta ungeschält, das Gelb wird so wunderbar intensiv)
1 Knoblauchzehe, ungeschält etwas gequetscht
1 Lorbeerblatt
Maisgries, grob oder fein(Farbe nach Wunsch)
Salz
Butter
ev. Rahm
ev. Parmesan oder Sbrinz, gerieben

Mengen?
Da brauch ich immer Augenmass.
Ich beginne mit etwas 2/3 des gewünschten Endvolumens an Wasser, lasse darin Zwiebel, Knoblauch und Lorbeer etwa 10 Minuten leicht köcheln, fische alles wieder raus (oder nur die Schalen und den Lorbeer, der Rest bleibt als Überraschung drin) und lasse den Mais unter Rühren langsam einrieseln  bis das ganze leicht andickt. Temperatur so weit wie möglich reduzieren und immer wieder rühren und eventuell Wasser nachgiessen und Angesetztes von Pfannenboden loskratzen. Zum Schluss (feiner Griess braucht knapp 5 Minuten, Bramata schon mal eine 3/4 Stunde) ein zünftiges Stück Butter  und je nach Beilage auch noch Käse einrühren und salzen.
Manchmal gebe ich auch noch etwas Rahm dazu oder (ganz lecker) koche getrocknete Steinpilze mit.

Ich hab noch nicht nachgeschaut ob man die lila, das heisst die schwarzePolenta auch online bestellen kann, aber die Website des Produzenten wäre www.terreniallamaggia.ch
Oder eben Sonntags nach dem Kaffee in Locarno am See.
Übrigens: die Maissorte nennt sich "Millo corvo".
Und "Polenta nera" ist noch mal was ganz anderes.

1 Kommentar:

anita.aufdermaur hat gesagt…

das ist aber eine Ehre für mich :-)
freue mich mega... obwohl eine Lila Polenta schon etwas komisch aussieht. aber wieso nicht einmal versuchen...

liebe grüsse