29 Juli 2011

Tomaten-Rahmsauce

Die Tomaten bewahre ich nie im Kühlschrank auf.
Sie halten dann zwar nicht ganz so lange, aber dafür behalten sie den Geschmack. Auch wenn ich keine rohen Tomaten essen kann, den intensiveren und volleren Geruch beim Schneiden und Kochen kann ich sehr wohl wahrnehmen und das liegt nicht nur daran, dass kaltes Zeug weniger riecht und schmeckt.
Die Tomaten für diese Sauce schrien schon nach gebraucht werden.
Eigentlich überreif, aber genau das richtige hier.

2 Portionen oder so, je nach Grösse der Tomaten

1 kleine Zwiebel, feingehackt
Knoblauch, feingehackt
2 reife Tomaten, entkernt und fein gewürfelt
1/2 TL Zucker
2 EL Öl
1 dl Rahm
Salz, Pfeffer

Zwiebel im Öl glasig dünsten. Die Tomaten und den Knoblauch beigeben, zuckern, salzen und auf grosser Flamme unter Rühren weiterbraten bis die Tomaten zerfallen. Rahm zugiessen und etwas einkochen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

28 Juli 2011

Überbackene Vogelnester

  Keine Angst, wegen dem Essen wird kein Piepmatz obdachlos.
Wobei Vogelnester sind eine asiatische Spezialität und sind Nester einer Schwalbenart. 
Getrocknete Vogelspucke. 
Da bin ich mir nicht sicher, ob ich das auch wirklich essen möchte...
Meine heutigen Vogelnester sind eine Variante eines "Rezepts", dass ich in den 80ern oft gekocht habe.
Ich fand rote Krautstiele oder roten Mangold , wie man das leckere Gewächs im grossen Kanton nennt. Eine alte Sorte wieder kultiviert.
"pro spezie rare" sei Dank.
Ich war gespannt, wie das unglaubliche Rot nach dem Kochen aussehen würde und siehe da: etwas blasser, also nicht zu viel Wasser beim Blanchieren verwenden, weil sie ausbluten und etwas Farbe verlieren.
Und der Geschmack?
Kräftiger als bei der weissen weniger raren Art.
Lecker!

Könnte für etwa 4 Portionen reichen
(je nach Hunger und vorher und nachher)

500 g Kartoffeln, in der Schale gekocht, in Scheiben
4 Eier, gekocht (so hart wie gewünscht), geschält
500 g Krautstiel (Mangold), in Stifte geschnitten und in Salzwasser blanchiert. Blätter ganz gelassen, auch blanchiert.

Käsesauce (Sauce Mornay)
2 Schalotten, fein gehackt
Knoblauch, feingehackt
ca. 40 g Butter
1 gehäufter EL Mehl
2 dl Milch
1 Lorbeerblatt
1 Zweig Rosmarin, oder gerebelten
50 g Sbrinz, gerieben
Salz
Pfeffer
Muskat, frisch gerieben

Schalotten und Knoblauch in der Butter andünsten und mit dem Mehl bestäuben. Mehl gut in der Butter andämpfen ohne Farbe annehmen zu lassen. Milch unter Rühren dazu giessen, Lorbeer und Rosmarin dazu, aufkochen und ca. 10 min leise kochen lassen. Immer wieder rühren, setzt gerne an! Lorbeer und Rosmarin herausfischen (wenn frischer gebraucht wird, man könnte auch den gerebelten heraus fischen, aber irgendwann möchte man ja essen) .
In die noch heisse Sauce den Käse einrühren und schmelzen lassen, mit Salz  Pfeffer und Muskat (vergiss das braune Pulver und kauf dir eine Reibe) abschmecken.
Eine Gratinform erst mit Kartoffeln auslegen, Mangoldstifte darauf verteilen, mit den Blättern Nester formen und die Eier hineinlegen. Mit der Sauce  überziehen und im Ofen bei 180° überbacken.

Kartoffelgnocchi mit Peperonata

Wenig Arbeit, viel Genuss, eine gute Ausrede: Was will Mann mehr nach einem anstrengenden, langen Arbeitstag ?
Die paar Sachen für die Peperonata sind schnell geschnippelt und wer in dieser Jahreszeit Gnocchi selber macht….
Neue Kartoffeln - und nur die gibt’s noch zu kaufen - sind zwar lecker, aber völlig ungeeignet für Kartoffelstock oder Gnocchi, ausser  man will tapezieren oder Fenster abdichten: frische Kartoffeln geben Kleister und Kitt (das klebrige weisse Zeug, mit dem man früher Glasscheiben an Holzrahmen befestigte um Fenster zu machen) .
 


Für 1 Person

1 Zwiebel, in Streifen geschnitten
1 Peperoni oder 2 halbe unterschiedlicher Farbe wie bei mir, in Streifen
1 Tomate, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
1 Knoblauch, in Scheiben
Peperoncino
3 EL Olivenöl
glatte Petersilie, Stängel fein, Blätter grob gehackt
Zucker
Salz
Frische Kartoffelgnocchi, mit der Schere vom Plastik befreit
Parmesan

Die Zwiebeln und die Peperoni im Öl dämpfen, Tomaten, Peperoncino, Petersilienstengel und Knoblauch zugeben, salzen, zuckern (Tomaten mögen Zucker) und zugedeckt weiter kochen, bis die Peperoni weich sind (kann je nach Säure der Tomaten variieren, ca. 15 min). Immer mal wieder schauen, dass genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Ev. Wasser nachgiessen. Petersilie erst gegen Schluss untermischen.

Gnocchi nach Packungsbeilage zubereiten (ins kochende Salzwasser schmeissen, warten, abschütten) und unter die Peperonata mischen. Parmesan darüber hobeln (mit dem Sparschäler) oder streuen (wenn schon pulverisierter Käse vorhanden ist).

25 Juli 2011

Grünkerneintopf mit Wirsing und Tomaten

Ja, ich weiss.
Sieht ziemlich alternativ aus und tönt so gesund.
Aber es war genau das Richtige an einem kühlen Sommerabend nach einem nassen Tag. Nicht wirklich kalt, aber Sommer schon mal gar nicht.
Der Grünkern steht rasch mal auf dem Herd und dann kann man sich erst mal etwas hinsetzen. Und in einer Stunde kann auch Grünkern fertig sein, wenn man den Dampfkochtopf braucht. Der Rest ist etwas Gemüse schnippeln.
 



1 Person
Grünkern, eingeweicht und gekocht

einige Blätter Chöhli/Wirz/Wirsing, in kleine Stücke geschnitten
1/2 Stange Sellerie, in feine Scheiben geschnitten
1 Frühlingszwiebel, das Weisse in Stücke, das Grün in feine Ringe geschnitten
1 Tomate, entkernt und kleingeschnitten
1/2 Knoblauchzehe, eingehackt
Peperoncino, in Ringen
Vollrahm
glatte Petersilie oder Selleriekraut, gehackt

Die schnelle Variante: Grünkern mit der 2 1/2-fachen Menge Wasser im Dampfkochtopf kochen, bis der zweite Ring am Ventil erscheint und den Herd abschalten. Warten bis das Ventil wieder ganz unten ist und der Grünkern ist eingeweicht. Ev. etwas Wasser nachgiessen, salzen und den Grünkern noch ca. 10 min im Dampfkochtopf kochen.
Die langsame Variante: Grünkern über Nacht in Wasser einweichen und zusammen mit dem Einweichwasser, ev. Wasser und Salz ca. 45 min weichkochen.

Das Weisse der Frühlingszwiebel, den Wirsing und den Sellerie in etwas Öl 5 min dämpfen. Hitze erhöhen und die Tomatenwürfel, Knoblauch und Peperoncino beigeben und salzen, rühren bis die Tomatenstücke etwas zerfallen. Mit Rahm ablöschen und etwas einkochen lassen.
Grünkern untermischen und nur noch erhitzen. Frühlingszwiebelgrün untermischen und mit Petersilie bestreuen.
Fötele.
Ässe.
Git warm.
U isch fein.

Kartoffelsalat mit Dill

Ich hatte Hunger.
Da waren doch die paar Gschwellti, die da im Kühlschrank auf ihre Verwertung warteten. Und frischer Dill von der Spanakopita. Und Gewürzgurken. Und mein Hunger. Und es musste schnell gehen.
 



Sauce
Gewürzgurke, in kleine Würfel geschnitten
Mayonnaise, in dem Fall aus der Tube
Dijon-Senf, der war aus dem Glas
frischer Dill, gehackt

neue Kartoffeln, in der Schale gekocht (vom Vortag ist besser) und in Scheiben geschnitten
schwarze Oliven

Alle Zutaten für die Sauce mischen und mit Gurkenwasser (Lake? Sud? Also dem Zeug wo die Gurken drin schwimmen) zu einer sämigen Sauce verrühren. Kartoffeln unterheben und mit Salz und Peffer abschmecken.
Oliven drüberstreuen (und fürs Föteli noch ein Zweiglein Dill drapieren).

Vegane Variante: Statt der Mayonaise Mandelmus verwenden und erst wenig Mandelmus mit dem Gurkenwasser verrühren bis  die Konsistenz stimmt. Mandelmus dickt sehr stark ein und wenn du am Anfang zu viel nimmst, hast du Sauce für eine Woche.
Restliche Zutaten erst jetzt unterrühren und kräftig abschmecken. Etwas Paprika nimmt der Sauce die etwas bleiche Farbe.


23 Juli 2011

indonesische, kleine Reistafel

Manchmal braucht es Zufälle.
Mein Anstoss wieder mal indonesisch zu kochen war ganz einfach, dass ich beim Inder hier in Brunnen ein letztes Stück Galanga* ergattern konnte.
Zu Hause die Kochbücher wieder hervorgekramt und in der Vorstellung der Gerüche und Gewürze und Erinnerungen geschwelgt, einkaufen gegangen und losgekocht.

Meine seit langer Zeit erste kleine Reistafel bestand aus:

Pacri nenas, Ananas-Eintopf  mit Gewürzen
Tahu petis, Tofu in Erdnussauce
Sajur lodeh, Gemüse in Kokosmilch
Einfacher Parfumreis mit Serundeng
Sabal ulek*
und dazu wie in Holland üblich: Bier

Fein!
Und ausbaufähig…

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"