14 August 2011

Essen wie Gott in Frankreich


Gott ist definitiv kein Vegetarier.
Sonst wäre er in Frankreich verhungert.
Bin ich nicht, ich bin zum Glück weder Gott noch strikter Vegetarier.
So  konnte ich wieder einmal ein kulinarisches Hochlicht (Highlight) erleben. 
 
Was es dazu braucht ist:


Zeitaufwand: einige Tage

1 Motorrad
1 Mann, der das Motorrad fahren kann (wer's lieber mag: 1 Frau)
Kuhhaut, zu Motorradklamotten geschneidert (für eingefleischte Vegetarier und Veganer: Goretex)
viel Sitzleder (kein veganer Ersatz)

Man fahre aufs Geratewohl in die Vogesen und suche die herausgeschriebenen Hotels auf der Karte, fahre dorthin und stelle fest, dass sie entweder besetzt oder geschlossen sind und klopfe beim nächsten Hotel an. Man achte darauf, dass das das Hotel  "Chez Antoine" in Obersteinbach sei. 
Man checke ein und lasse sich servieren.
In meinem Fall " Les ravioles alsassiennes de truite et confit d'oignons" . Serviert in einer Weissweinsauce mit genau der richtigen Säure und einem Hauch "bisque de hommard".
Zum Niederknien!
Und erst die Desserts: "les glaces faites à la minutes". Keine Ahnung, wie sie diese Konsistenz hinbekommen. Ich vermute mit flüssigem Stickstoff oder sonst was molekularem. Keine Spur von Eiskristallen, einfach nur üppigste Aromen und keine übertriebene Süsse.
Und das Ganze in einem alten Landgasthof, der geschmackvoll in die Neuzeit gebracht wurde, mit freundlichem Personal und und angenehmen Mitgeniessenden: auch Küche der gehobeneren Art gibt's in Frankreich ohne Kravattenzwang.
Mein Mann ass übrigens "les rognons de veau aux échlottes, les épinards  et les spätzles alsassiennes" und war genauso hin und weg. Ich habe noch nie Nieren im Ganzen gebraten gesehen und war erstaunt, dass das funktioniert ohne das sie zäh werden.

Und das ganze zu einem Preis, zu dem man hier in der Schweiz eine Pizza hingeschlampt bekommt.

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