25 Juli 2011

Grünkerneintopf mit Wirsing und Tomaten

Ja, ich weiss.
Sieht ziemlich alternativ aus und tönt so gesund.
Aber es war genau das Richtige an einem kühlen Sommerabend nach einem nassen Tag. Nicht wirklich kalt, aber Sommer schon mal gar nicht.
Der Grünkern steht rasch mal auf dem Herd und dann kann man sich erst mal etwas hinsetzen. Und in einer Stunde kann auch Grünkern fertig sein, wenn man den Dampfkochtopf braucht. Der Rest ist etwas Gemüse schnippeln.
 



1 Person
Grünkern, eingeweicht und gekocht

einige Blätter Chöhli/Wirz/Wirsing, in kleine Stücke geschnitten
1/2 Stange Sellerie, in feine Scheiben geschnitten
1 Frühlingszwiebel, das Weisse in Stücke, das Grün in feine Ringe geschnitten
1 Tomate, entkernt und kleingeschnitten
1/2 Knoblauchzehe, eingehackt
Peperoncino, in Ringen
Vollrahm
glatte Petersilie oder Selleriekraut, gehackt

Die schnelle Variante: Grünkern mit der 2 1/2-fachen Menge Wasser im Dampfkochtopf kochen, bis der zweite Ring am Ventil erscheint und den Herd abschalten. Warten bis das Ventil wieder ganz unten ist und der Grünkern ist eingeweicht. Ev. etwas Wasser nachgiessen, salzen und den Grünkern noch ca. 10 min im Dampfkochtopf kochen.
Die langsame Variante: Grünkern über Nacht in Wasser einweichen und zusammen mit dem Einweichwasser, ev. Wasser und Salz ca. 45 min weichkochen.

Das Weisse der Frühlingszwiebel, den Wirsing und den Sellerie in etwas Öl 5 min dämpfen. Hitze erhöhen und die Tomatenwürfel, Knoblauch und Peperoncino beigeben und salzen, rühren bis die Tomatenstücke etwas zerfallen. Mit Rahm ablöschen und etwas einkochen lassen.
Grünkern untermischen und nur noch erhitzen. Frühlingszwiebelgrün untermischen und mit Petersilie bestreuen.
Fötele.
Ässe.
Git warm.
U isch fein.

Kartoffelsalat mit Dill

Ich hatte Hunger.
Da waren doch die paar Gschwellti, die da im Kühlschrank auf ihre Verwertung warteten. Und frischer Dill von der Spanakopita. Und Gewürzgurken. Und mein Hunger. Und es musste schnell gehen.
 



Sauce
Gewürzgurke, in kleine Würfel geschnitten
Mayonnaise, in dem Fall aus der Tube
Dijon-Senf, der war aus dem Glas
frischer Dill, gehackt

neue Kartoffeln, in der Schale gekocht (vom Vortag ist besser) und in Scheiben geschnitten
schwarze Oliven

Alle Zutaten für die Sauce mischen und mit Gurkenwasser (Lake? Sud? Also dem Zeug wo die Gurken drin schwimmen) zu einer sämigen Sauce verrühren. Kartoffeln unterheben und mit Salz und Peffer abschmecken.
Oliven drüberstreuen (und fürs Föteli noch ein Zweiglein Dill drapieren).

Vegane Variante: Statt der Mayonaise Mandelmus verwenden und erst wenig Mandelmus mit dem Gurkenwasser verrühren bis  die Konsistenz stimmt. Mandelmus dickt sehr stark ein und wenn du am Anfang zu viel nimmst, hast du Sauce für eine Woche.
Restliche Zutaten erst jetzt unterrühren und kräftig abschmecken. Etwas Paprika nimmt der Sauce die etwas bleiche Farbe.


23 Juli 2011

indonesische, kleine Reistafel

Manchmal braucht es Zufälle.
Mein Anstoss wieder mal indonesisch zu kochen war ganz einfach, dass ich beim Inder hier in Brunnen ein letztes Stück Galanga* ergattern konnte.
Zu Hause die Kochbücher wieder hervorgekramt und in der Vorstellung der Gerüche und Gewürze und Erinnerungen geschwelgt, einkaufen gegangen und losgekocht.

Meine seit langer Zeit erste kleine Reistafel bestand aus:

Pacri nenas, Ananas-Eintopf  mit Gewürzen
Tahu petis, Tofu in Erdnussauce
Sajur lodeh, Gemüse in Kokosmilch
Einfacher Parfumreis mit Serundeng
Sabal ulek*
und dazu wie in Holland üblich: Bier

Fein!
Und ausbaufähig…

*Erklärungen bei  "indonesische  Küche"

Strudelteignester mit Spinat-Feta-Füllung

 


Eigentlich ist es ein griechischer Klassiker in neuer Verpackung.
Nur, ich mag das knusprige mehr als das schlabbrige und beim klassischen Spanakopita ist immer nur die oberste Teiglage wirklich knusprig. Also mehr Luft an den Teig und dann klappt's.

Ich brauche meist Tiefkühlware beim Spinat, frischer ist so voluminös und mein Kühlschrank klein. Und es dauert ewig, bis das Wasser zum blanchieren kocht.


Für 6 Nester (2 Personen)

300 g tiefgekühlter Blattspinat oder entsprechend frischer, blanchiert
1 Zwiebel, grobgehackt
1 Knoblauch, in feinen Scheiben
Olivenöl
1/2 Bund Dill, grob gehackt
200 g Feta, in kleine Würfel geschnitten
1 Ei, verquirlt
50 g Butter, ausgelassen
6 Blätter Strudel-, Jufka- oder Filoteig



Zwiebeln im Olivenöl andämpfen, Knoblauch und gefrorenen Spinat (wenn er nicht im Block gefroren ist, dann erst auftauen) beigeben, salzen und zugedeckt auftauen/dämpfen. Er sollte am Schluss sehr trocken sein.
Dill kurz mitdämpfen und etwas auskühlen lassen.
Ei und Feta untermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
1 Blatt Strudel-/Jufka-/Filoteig zur Hälfte mit flüssiger Butter bestreichen, halbieren, noch mal buttern und zusammenfalten. 1/6  der Masse in die Mitte geben und von allen Seiten den Teig hochfalten und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Und dann noch 5 mal buttern, klappen, füllen.

Am Schluss übriggebliebene Butter über die Nester träufeln.
Bei  ca. 160° backen, bis sie goldbraun sind (ca. 20 min)

Tsatsiki

Tsatsiki ist bei mir weniger eine Sauce als ein sehr saftiger Gurkensalat.

Sauce
1/2 Becher Nature-Joghurt
Knoblauch, feingehackt
1 Stück Zitronenschale, ohne das Weisse feingehackt
Peperoncino, feingehackt
1 Stück Zitrone, nur das Fruchtfleisch in Scheiben
1 Prise Zucker
Salz
1 Schuss Vollrahm

Gurke, entkernt und in Scheiben geschnitten

Alle Zutaten für die Sauce gut zusammen verrühren, Gurke unterheben und wer's mag und zur Hand hat

frische Minze,  hacken und drüberstreuen

22 Juli 2011

Indonesische Küche

Eigentlich ist Hans und sein Heimweh schuld.
Hans ist Holländer und lebt schon lange in der Schweiz und macht aus vielen alten Fahrradbestandteilen schöne neue Räder. Ihr glaub nicht wie viele herren- und damenlose Räder in einer Stadt abgestellt sind, die dann periodisch von der Polizei (oder eben Hans) weggeräumt werden.
Und was Hans an Holland vermisste war die "Riistafel".
Indonesische Küche , wie man sie scheinbar in Holland isst um zu feiern. Also hat Hans sich ein Kochbuch besorgt und ist auf die Suche nach den Zutaten gegangen und fündig worden.
Und hat angefangen zu kochen. 
Selten, aber dafür ausgiebig.
Und immer zu viel.
Und ich wurde zu einem Resteessen eingeladen.
So macht Resteessen Spass!
Ich bin nach meiner ersten Hollandreise durch die Buchhandlungen und asiatischen Läden gezogen und fündig geworden.
Und habe angefangen zu kochen. 
Selten, aber dafür ausgiebig. 
Und immer zu viel.
Aber vieles davon kann bestens aufbewahrt oder auch eingefroren werden.
Und beim nächsten Mal ergänzt man noch mit diesem oder jenem.
Und hat wieder zu viel.
 
 Einige der Zutaten sind unerlässlich und nicht in jedem Supermarkt in den Regalen. Aber irgendwo gibt's sicher einen indischen, chinesischen oder thailändischen Laden wo man fündig werden kann. Reformhäuser sind auch hilfreich.
  1. Galanga, Galgant, eine Wurzel ähnlich wie Ingwer mit harzig-frischem Geruch. Im Thai-Laden erhältlich. Lässt sich einfrieren. Getrockneter Galgant aus der Apotheke wäre ein Ersatz, schmeckt aber wie Ingwerpulver zu frischem Ingwer, nicht ganz gleich aber auch nicht völig anders.
  2. Trassi, Terasi, Paste aus fermentierten Garnelen, riecht ziiiemlich streng, aber wird nur in kleinen Mengen und geröstet gebraucht. Im Thai-Laden als Shrimp-Paste erhältlich.
  3. Für eingefleischte VegtarierInnen: weglassen oder ich könnte mir vorstellen, dass so was wie Cenovis oder eine andre salzige Hefegewürzpaste auch einen ähnlichen Geschmack geben.
  4. Kemirinüsse oder Kerzennüsse, sehr ölige, feine Nuss die vor allem zum Andicken von Saucen benutzt wird. Cashews oder geschälte Mandeln sind ein guter Ersatz. Oder wenn die Sauce zu dünn geraten ist hilft auch ein Löffel Mandelmus, den man zum Schluss noch unterrührt und mitkocht.
  5. Sambal Ulek. Paste aus pürierten Peperoncini mit Essig und Salz. In jedem Supermarkt erhältlich. Ist ursprünglich indonesisch.
  6. Tamarindensaft  Tamarinde ist eine Baumfrucht und schmeckt ähnlich wie trockene Pflaumen, die etwas zu sauer sind. Tamarinde findet man zu schwarzen Blöcken gepresst, als fertige Paste (braucht nicht mehr eingeweicht zu werden, nur noch verdünnen) oder nochmal auch frisch als grosse braune Bohnen mit harter Schale. In indischen und tailändischen Läden.
  7. Tempe fermentierte Sojabohnen. Im Reformhaus oder Thai-Laden
  8. Kecap manis, Ketjap manis. Süsse, dicke Sojasauce. Und ja: Ketchup ist ursprünglich ein indonesisches Wort
  9. Palmzucker. Eingedickter Saft einer Palme, leichter Caramel-Geschmack, in fast schwarzen Klumpen im Asialaden erhältlich. Als Ersatz brauner oder weisser Zucker.