Diese Suppe hat eine
lange Geschichte.
Sie ist so etwas wie
ein kulinarisches Mitbringsel, obwohl ich sie im Ursprungsland gar nie gegessen
habe.
Ich war in
Tschechien an einem Symposium und wir BernerInnen machten mit den dort
entstandenen Arbeiten eine Ausstellung. Und klar sollte das Thema Tschechien
auch bei der Vernissage durchdringen.
Bier vom Fass war
gesetzt nach unserem Besuch im Pivovar (so heisst Brauerei auf tschechisch, so
weit ich mich erinnern kann).
Aber was noch?
Das passende Brot
war sowieso nicht erhältlich. Das schmeckt überall auf der Welt anders, auch
wenn immer wieder die selben Zutaten im Spiel sind. Wurst und Käse dito.
Also in meiner
Bibliothek geforscht (googeln war damals noch nicht) und fündig geworden:
Bramborová
polévka
Kartoffelsuppe
Zutaten alle zur
Hand, nicht wirklich fremd und doch anders.
Und vor allem so
gut, dass ich sie seither in unzähligen Varianten immer wieder gekocht habe.
Hier mal das
Grundgerüst (Mengen wie immer bei so was: Augenmass. Zudem kann man sie bestens
aufwärmen oder einfrieren):
Zwiebeln, gehackt
Öl oder Fett
Kartoffeln (mehligkochende), geschält und in
Würfel geschnitten
Wurzelgemüse (Rüebli, Sellerie, Pastinaken
und/oder Petersilienwurzel), in Würfeln (Lauch geht auch)
Knoblauch, gehackt (kann, aber muss nicht)
getrocknete Steinpilze, zerbröselt (und
eingeweicht)
Majoran, Kümmel (wer mag)
Salz,
Pfeffer
Wasser
Die Zwiebeln
andämpfen, kleingeschnittenes Gemüse und Kartoffeln beigeben und weiterdämpfen.
Die Kartoffeln werden, wenn man keine beschichtete Pfanne gebraucht, ansetzten
und festbraten. Der Effekt ist mehr als nur gewünscht: das Angebratene gibt
zusätzlichen Geschmack. Steinpilze zu geben, kurz mitbraten und mit (dem
Einweichwasser, wenn sie eingeweicht wurden, aber die Pilze saugen sich auch
sonst in der Suppe voll, also nicht zwingend nötig) Wasser ablöschen. Wie viel?
Je nach gewünschter Konsistenz der Suppe. Gut bedeckt sollte das Ganze schon
sein. Würzen. Aufkochen und leise mindesten 20 Minuten vor sich hin köcheln
lassen.
Einige Rezepte geben
zum Schluss eine Mehlschwitze dazu, um die Suppe etwas abzubinden.
Ich vertraue da auf
meinen bewährten "Härdöpfuschtünggu" und zerdrücke einige Kartoffeln
und gebe meist noch einen Schuss Rahm zum verfeinern dazu.
Und weil das eine
deftige Angelegenheit wird, mache ich sie oft für mein Mittagessen im Laden.
Deshalb ist das Bild auch nur mit der Webcam meiner Reiseschreibmaschine
gemacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen