Ich bringe mir gerne
kulinarische Souvenirs zurück, wenn ich denn schon mal weiter weg fahre.
Leider war ich zu
kurz in Timisoara, um mich so richtig einzuessen. Ich denke, da wäre noch
vieles zu entdecken…
Eines kannte ich
schon aus Tschechien und der Slowakei: die Saison wird dort nicht mit
Treibhäusern verlängert sondern durch Einmachen.
Statt eines
langweiligen Blattsalates mitten im Winter (gut es war Herbst, aber hier geht's
ums Prinzip)gibt's eingelegte Gemüse (die grünen Tomaten fand sogar ich als
Nicht-rohe-Tomaten-Esser gut).
Was ich unbedingt
nachkochen wollte, waren die "Sarmalute banatene cu carnati si
smantana", Banater Krautwickler mit
wurst und Rahm, wie es so hübsch auf der Speisekarte übersetzt war. Da gabs
übrigens auch: "Geräuchertes Bein auf gedünstetem Kraut" oder
"Gegrilltes Huhn mit Kirsche oben"
Aber Wurst ist immer
schwer. Tote Tiere werden fast überall auch in ihren Därmen gekocht und immer
schmeckt's anders. Diese hier erinnerte mich an die "Grümpelwurst"
meiner Kindheit, nur stammte die immer aus "Hausmetzgeten"und wurde nur
verschenkt.
Mein erster Versuch
mit Luganige, den Tessiner Kochwürsten schmeckte zwar gut, aber da fehlte was.
In meiner Erinnerung war die Konsistenz krümeliger und da war mehr Säure.
2 Personen
6-8 Kabis-(Kohl-)blätter,
je nach Grösse
1
Waadtländer Saucisse aux choux
1
EL Paprikapulver
1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
2
dl Weisswein
Die Kabisblätter ca.
10 Minuten im Salzwasser blanchieren und etwas auskühlen lassen. Die dicken
Rippen etwas flachschneiden.
Die Wurst pellen,
Wurstmasse mit Knoblauch und Paprikapulver vermengen und auf die Kabisblätter
verteilen.
Auf beiden Seiten
einklappen, aufwickeln und in eine feuerfeste Form legen. Wein angiessen und
bei ca.180° 20 Minuten im Ofen garen.
Im Rumänien
servierten sie dazu Sauerkraut (mit Dill gewürzt) und Bauernkartoffeln
(Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Paprikapulver). Die "smantana" (das
konnte ich vom tschechischen herleiten: Smetana = Rahm) beschränkte sich auf ein paar winzige
Kleckse.
Und klar musste ich
eine Vegivariante ausprobieren:
2 Personen
6-8 Kabis-(Kohl-)blätter,
je nach Grösse
1 grosse Zwiebel, gehackt
1 Zehe Knoblauch, gehackt
2
EL Öl
1/2 Packung Vegigehacktes (ca. 150 g),ich nahm
das von Delicorn
1
EL Tomatenpüree
1
EL Paprikapulver
wenig
Macis
1 TL Koriander, gemahlen
1/2
TL Kümmel
1
Schuss Weissweinessig
1
dl Weisswein
Salz,
Pfeffer
Kabisblätter
blanchieren wie oben.
Zwiebel in heissen
Öl anbraten, Vegigeschnezeltes mitbraten, Tomatenpüree, geschnittenen Kabis und
Paprika kurz mitbraten, Gewürze untermischen, mit Essig und Weisswein
ablöschen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und weiterschmoren, bis die
Flüssigkeit verdampft ist.
Weiter geht's wie
bei der fleischlichen Variante oder man gart die Wickel in einer weiten Pfanne
mit Deckel weiter. Nur da schaut man besser ab und zu nach, ob noch Flüssigkeit
vorhanden ist.
Fazit:
Die Vegi-Variante
kommt dem Original nicht so nahe wie die fleischige (schmeckt aber auch sehr
gut) und ich kann mir jetzt auch vorstellen wieso. Im Banat werden sie mit
Sauerkrautblättern gemacht, ich hatte keine Ahnung, dass man Kohl auch als
ganze Köpfe einlegt. Mal schauen, ob ich die wie in dem einem Rezept erwähnt im
türkischen Laden erhalte. Und sonst ersetze ich den geschnittenen Kohl durch
Sauerkraut. Könnte hinhauen.
Fazit 2:
Manchmal ist es von
Vorteil wenn man erst selber versucht und dann erst googelt. Sonst hätte ich
mich wahrscheinlich nie daran gewagt.
Für ganz Neugierige:
Auf dem Bild ist die
vegetarische Variante abgebildet, aber aussehen tun sie beide gleich.
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