Silvester war bei
uns immer etwas besonderes, als wir noch Kinder waren.
Der einzige Tag,
bzw. Nacht wo wir lange, richtig lange aufbleiben durften. Und dann machte
Mutter immer Glühwein, auch für uns Kinder. Der Alkohol verdampfe ja
schliesslich, wenn man Glühwein lange genug koche und wenn da noch Alkohol drin
gewesen wäre, Alkoholiker bin ich trotzdem nicht geworden und einige Hirnzellen
haben auch überlebt.
Und natürlich die
Tischbombe.
Mit dem Wurfgemüse,
das sich so wunderbar im Haar der Schwestern verhakte und auch in Vaters
Trainer und sie hassten es alle.
Triumph für den kleinen Bruder, der sonst
immer den kürzeren zog. Gut, wenn man meine Schwestern fragen würde, würden sie
sagen, dass immer ich verhätschelt wurde. Was überhaupt nicht stimmt. Auch ich
musste abwaschen und abtrocknen. Was ich immer noch hasse.
Und zum Glühwein
gab's immer eine kalte Platte.
Der Glühwein blieb
in diesem Jahr kalt und ungewürzt (wäre auch schade drum gewesen) und aus der
kalten Platte wurde ein kalter Tisch.
***
***
***
***
Hobelkäse
***
Und auch wenn's
nicht so ausschaut, alles fleischfrei.
Alles
"fake".
Ein kulinarisches
"trompe l'oeil"
Alles schaut nach
etwas aus, was es nicht ist.
Ausser der Züpfe
(für NichtbernerInnen: Zopf), die war eine echte, handgeknetete Berner
Ankezüpfe, knapp erkaltet, und dem Hobelkäse, der war dafür mindestens zwei
Jahre alt. Aber auch etwas ge"faked": er war nicht gehobelt, sondern
mit dem Messer in hauchdünne Scheiben geschnitten.
Ich hatte eine
schelmische Freude, als ich das Resultat vor mir sah.
Und das Beste daran,
ich musste ausser zwei Messern nichts abwaschen.
Das Geschirr ist aus
Zuckerrohrfasern.
100% biologisch
abbaubar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen