08 Januar 2013

Bärner Anke-Züpfe


Für die, die des Berner Idioms nicht mächtig sind: Berner Butterzopf.
Lexikondeutsch: geflochtenes Gebäck aus salzigem, stark butterhaltigem Hefeteig aus hellem Weizen- und Dinkelmehl.
Ein klassisches Sonn- und Feiertagsbrot.
Hier ist die Frage nicht nach dem Huhn oder dem Ei, sondern nach dem Ei.
In den meisten Rezepten taucht nämlich ein Ei auf, das dem Teig zugegeben wird.
Mit oder ohne Ei.
Das war bei den Bäuerinnen (und anderen backenden Personen) in meiner Ursprungsgegend schon fast eine Glaubensfrage und die wurde fast immer erörtert, wenn irgendwo eine Züpfe aufgetischt wurde.
Das Ei (oder bei SpezialistInnen nur das Eigelb) bringt zwar etwas Farbe ins Spiel, aber meines Erachtens macht es die Züpfe trocken. Und das darf eine Züpfe auf keinen Fall sein.
Womit wohl klar sein sollte, welcher Fraktion ich angehöre:
der eifreien.

500 g Zopfmehl, meine Mischung: 2/3 helles Weizenmehl, 1/3 helles Dinkelmehl        
1 1/2 TL Salz
20 g Hefe
1 TL Zucker                
100 g Anke (Butter), viel mehr als andere Rezepte angeben, aber probier's!        
3 dl Milch        
Zum Bestreichen (und nur dazu, s.o.):
1 Eigelb                                                

Hefe mit dem Zucker zusammen in etwas Milch (von der Gesamtmenge) auflösen.
Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz bestreuen, eine Mulde formen.
Anke (Butter) in einer Pfanne schmelzen lassen. Milch und die aufgelöste Hefe dazu rühren und in das Mulde giessen. Zu einem feuchten Teig zusammenfügen (da brauch ich schon mal die Maschine) und dann tüchtig (!) kneten bis ein elastischer weicher Teig entsteht. Eine gute Viertelstunde Muskelarbeit ist da schon angesagt.
Zugedeckt mit einem leicht feuchten Küchentuch oder Haushaltsfolie an einem warmen Ort  gehen lassen bis der Teig das doppelte Volumen erreicht hat.
Den Zopf formen (YouTube zeigt's dir >>>), nochmals gehen lassen, dann kurz kühl stellen (so behält er die Form und wird keine "Gluggere", also Henne. So nannten wir eine Züpfe, die mehr in die Breite als die Höhe ging) und mit  dem Eigelb bestreichen.
Bei ca. 220° (ich traue meinem Uraltherd nicht wirklich, aber so in der Gegend) ca. 40 Minuten backen.
Beim Klopfen auf die Unterseite sollte es hohl tönen.
 Oder den geformten Zopf kühlstellen, bestreichen und in den kalten Ofen stellen und backen.

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